Geschichte

Aus Austria Salzburg Archiv
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1933-1956: Gründung und Aufstieg

1933

Hotel Schwarzes Rössl aus Sicht der Bergstraße (2007)

Der Verein wird am 13. September 1933 im Hotel "Schwarzes Rössl" im Zuge der Auflösung der beiden Salzburger Stadtvereine FC Hertha (ggr. 1923) und FC Rapid (ggr. 1928) durch deren Mitglieder als "Sportvereinigung Austria Salzburg" offiziell gegründet. Die vorbereitende Grundsatzeinigung der Funktionäre erfolgte allerdings bereits einige Tage zuvor - in der Nacht vom 7. auf den 8. September 1933 und bereits nach Mitternacht - während einer Geheimsitzung im "Café Mozart" in der Getreidegasse. Erster Obmann des Vereins ist Dr. Fritz Krieger vom FC Hertha Salzburg, Sektionsleiter Fußball und damit sportlicher Verantwortlicher ist Josef "Brandi" Brandstätter, späterer Verbandspräsident, Gemeinderat und Stadtwerkedirektor. Als Spielstätte wird der von den Fußballern selbst errichtete FC Rapid-Platz in Lehen (etwa dort, wo heute die HAK und die Berufsschule sind) gewählt, da der FC Hertha seinen Fußballplatz auf der Kolping-Sportanlage in Hellbrunn mit dem FC Altstadt teilen muss.

Als Farben des neuen Vereins werden Violett und Weiß gewählt. Einige meinen noch heute, man habe damit bewusst parteipolitisch unbesetzte Farben gewählt und mit "Austria" gerade in dieser Zeit ein Zeichen für ein unabhängiges Österreich setzen wollen. Auslösendes Moment für die Fusion ist die Schaffung einer Zweiländer-Zehnerliga Oberösterreich/Salzburg, an der Salzburg mit nur zwei Mannschaften teilnahmeberechtigt ist. Als zweiter Teilnehmer neben Abonnement-Landesmeister SAK 1914 wurde in einem Qualifikationsturnier überraschenderweise der FC Rapid ermittelt, der allerdings als zu schwach für diese Liga galt. Um ein Gegengewicht zum übermächtigen SAK zu schaffen, fusioniert daher an diesem 13. September der "Arbeiterverein" Rapid mit der "bürgerlichen" Hertha, was zu dieser Zeit (am Vorabend des Bürgerkriegs im Februar 1934) als ausgemachte politische Sensation gilt. Zwei Tage nach der von Josef Brandstätter inszenierten Fusion bestreitet die Austria sehr erfolgreich ihr erstes Spiel, der Heeressportverein Wien wird mit 6:0 deklassiert.

Zum Meisterschaftsauftakt am 17. September empfängt die Austria Germania Linz, nach einer 4:0 Halbzeitführung endet die Begegnung aber nur mit einem 4:4. Als erste aller "Austrias" läuft dabei folgende Mannschaft auf: Moser; Prorok, J. Schwanzer; Renner, Ackerl I, Weiß; Falkensteiner, Flieder, Ulamec, Schobersberger, M. Schwanzer. Noch im Oktober stößt ein Mann zur Austria, der das Vereinsleben auf Jahre prägen soll: Karl Sachs - mit bis zu 100 Toren pro Saison über viele Jahre fußballerisches Wunderkind des SAK 1914 - überwirft sich mit seinem Stammverein und verstärkt nach kurzem Intermezzo beim SSK 1919 nun die Austria. Noch als Spieler übernimmt er bereits Funktionärsagenden, ist in der Hochphase des zweiten Weltkriegs Austrias Vertreter im Vorstand der FG Salzburg, nach dem Krieg dann Obmann des Vereins und schließlich von 1952-1966 erster Präsident der Austria.

1934-1945

Die Austria blickt in die Zukunft (1937)

In beiden Jahren der Zweiländerliga kann mit Platz 8 der Klassenerhalt gesichert werden. In der Saison 33/34 schafft man es, dem späteren Meister SAK 1914 dessen einzige Niederlage beizubringen. Nach dem Verbot der Arbeitervereine und des "VAFÖ", ein seit 1926 existierender Gegenverband der Arbeiterschaft zum ASFV, stößt 1934 die Mannschaft des SK Vorwärts Maxglan - der heutige ASK - zur Austria und spielt bis 1936 (ebenso wie die Fußballer des Firmenklubs "SK Oberascher-Kasern") als zusätzliche Reservemannschaft ("Sektion Maxglan"). Nach zwei Jahren ist das Projekt einer gemeinsamen Liga mit Oberösterreich jedoch wieder beendet. Das höchste der Gefühle ist wieder der Kampf um die Salzburger Landesmeisterschaft, in der im Normalfall keine Aufstiegsmöglichkeit in andere Ligen besteht. 1937 erreicht der junge Klub seinen ersten Titel: durch ein 2:1 gegen den SAK wird die Austria Salzburg Landespokalsieger.

Der erste Vergleich mit dem Wiener Profifußball im selben Jahr ist allerdings ernüchternd: 3:6 und 0:7 gegen den SK Austro-Fiat! Durch den Anschluss an Deutschland und den bald darauf beginnenden Krieg gerät das Mannschaftsgefüge zusehends durcheinander, dennoch feiert die Austria - verstärkt durch in Salzburg stationierte deutsche Gastspieler - 1940 und 1941 ihre ersten beiden Salzburger Landesmeistertitel. Die Saison 42/43 kann aufgrund von den Besetzungsproblemen durch den "totalen Krieg" nicht zu Ende gespielt werden und die Austria wird als Tabellenführer zum Meister erklärt - ein Titel, auf den sich der Klub danach aber nie beruft. Im April 1943 beschließen die Vereine Austria, SAK und SSK schließlich die Bildung der FG (Fußballgemeinschaft) Salzburg, um künftig notdürftig einen Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Nur der Jugendbetrieb kann von den Klubs noch etwas länger separat weitergeführt werden. Nach einem Jahr in der "Liga Oberdonau-Salzburg" wird diese Fußballgemeinschaft kurz vor der Kapitulation Deutschlands aufgelöst.

1945-1949

Der neu errichtete Platz in Lehen (1949)

Der "Wiederaufbau" der Austria beginnt bereits im Sommer 1945. Die völlige Zerstörung des alten FC Rapid Platzes (nach dem Krieg ein Barackenlager) zwingt allerdings zunächst zur Übersiedlung auf die Sportanlage Franz-Josef-Park (der spätere Blau-Weiß-Platz im Volksgarten). Da zahlreiche Austria-Spieler im Krieg gefallen sind, muss eine neue Mannschaft formiert werden. Im Oktober 1945 schickt Fußball-Sektionsleiter Max Breitenfelder (vor dem Krieg Austria-Torhüter und später zwischenzeitlich auch Trainer) folgendes Team gegen den alten Rivalen SAK auf den Platz: Franz Brader, Josef Schwanzer, Weiß, Josef Karlstätter I, Karl Bichler, Herbert Rosenmayr, Anton Greipner, Alfred Blasiczek, Karl Sachs, Norbert Frötschl, Hugo Spatzier. Neben den Rückkehrern aus dem Krieg wird das Team auch mit Jugendspielern und Fußballern, die nach Kriegsende in Salzburg "hängen bleiben" (vor allem Ostösterreicher, die sich aus der sowjetischen Besatzungszone abgesetzt haben), aufgefüllt: So sind die Niederösterreicher Karl Scherbaum und Wilhelm Volkmann, sowie die Wiener Anton Janda und Ernst Rauscher willkommene Verstärkungen. Schließlich kann die Austria an der Roseggerstraße in Nähe der Scherzhauserfeldsiedlung auch ihre neue "Lehener Gstätt'n" finden, derselbe Ort, an dem 1969 mit dem Bau des Lehener Stadions begonnen werden wird. Die Sportplatzeröffnung erfolgt nach fast einjähriger Errichtungstätigkeit am 8. Juni 1947 mit einem Meisterschaftsspiel gegen den SV Bürmoos. Bis 1949 ist die Austria in der Salzburger Landesliga (nun "Landesklasse") engagiert, kann aber im Kampf um den Titel aber die beiden Nonntaler Mannschaften SAK und UFC nicht besiegen.

Hatte die Austria schon von Gründung an eine erfolgreiche Tischtennis- und bald auch eine Handballsektion mit an Board, so beginnt bei so manchem Funktionär nun die Idee eines Großklubs zu reifen. Eine günstige Konstellation zum Arbeiter-Turn- und Sportverein Salzburg ("ATSV") - beide Vereine sind etwa Mitglied beim Dachverband ASKÖ - führt 1948 schließlich zur Fusion zum "Turnsportverein (TSV) Austria". Der ATSV besitzt selbst keine Fußballsektion, bringt aber ein zweites Handballteam, Radfahrer, Boxer und weitere Sportarten ein. Diese Ehe soll durch die starke Fokussierung des Vereines auf den Fußball allerdings nicht lange halten und die Fusion wird 1950 wieder rückgängig gemacht und der gemeinsame Verein aufgelöst. Während die Austria bereits im Juni gleichen Jahres neu gegründet wird, folgt die Neugründung des ATSV Salzburg erst 1953. Die Fremdsektionen, die noch aus dieser Ehe beim Verein verblieben oder während dieser Zeit zum "TSV Austria" gestoßen sind, spalten sich bis 1952 ab oder werden aufgelöst. Als letzte Nicht-Fußballsektion wird die einst sehr erfolgreiche eigene Tischtennissektion im Jahr 1954 aufgelöst. Als Folge dieser bald annullierten Fusion scheint nicht mehr das eigentliche Gründungsdatum 1933 im Vereinsregister auf. Und die ehemalige "Sportvereinigung" tritt nun als "Sportverein" auf.

1949-1952

Die kurze Ehe mit dem ATSV Salzburg-Stadt hinterlässt ein "T" (1950)

Hand in Hand mit der Schaffung der Staatsliga A als überregionalem rot-weiß-rotem "Fußballhimmel" wird die "Tauernliga" (Salzburg/Kärnten) ins Leben gerufen und somit auch den Vereinen aus diesen beiden Bundesländern die Chance zum Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse geboten. Die Austria verstärkt sich in dieser Zeit kontinuierlich und wird 1951 als Drittplazierter und zugleich bester Salzburger Verein Landesmeister.

Durch den Wiedereintritt des Deutschen Fußballbundes zur FIFA 1950 nach deren Ausschluß 1945 ist auch der grenzüberschreitende Spielbetrieb mit insbesondere bayrischen Vereinen wieder gestattet.

Ein Kräftemessen mit dem Staatsligaklub Vorwärts Steyr (1:1) zeigt bereits, dass die Violetten reif für den Aufstieg wären. Außerdem wird die Austria als "Nationalmannschaft" zum Arbeitersport-Länderspiel nach Frankreich entsandt, wo sie allerdings mit 0:3 unterliegt. Im Jänner 1952 wird auch die neue Tribüne in der Lehener Sportanlage fertig gestellt. Die Einweihung vor 1.800 Zusehern gegen den FAC misslingt allerdings mit 1:5 gehörig.

1952/53

Im November 1952 wird die Austria mit 4 Punkten Vorsprung Herbstmeister der Tauernliga und am 21. Juni 1953 gelingt ihr der große Wurf: Der SAK, der erst 1952 in die Staatsliga gelangt ist, steigt ab - die Austria steigt auf. Die Ausscheidungsspiele gegen den "Arlberg-Meister" Innsbrucker AC (5:0 und 9:0!) sowie gegen Kapfenberg, dem Dritten der Staatsliga B (6:0 und 1:3), können nämlich dank einer wahren Torflut des "Bombers" Bruno Fleck, sowie durch einige Tore von Seiser und Fredl Grün gewonnen werden. Nach 20-jährigem Bestehen ist die Austria erstmals im "Oberhaus"!

1953/54

Mit dem Einzug in die Staatsliga endet für die Austria auch der Amateurbetrieb und schon beim Auftaktspiel (3:2 gegen Admira vor 8000 Zuschauern) können die Spieler die erste Siegesprämie einstreichen: 365 Schilling! In der vierten Runde sorgt die Austria für die erste Sensation: Trotz des Fehlens von sechs Stammspielern siegt sie auf der Hohen Warte gegen die "Wundertruppe" Austria Wien, die nur vier Tage zuvor den Deutschen Meister Kaiserslautern (mit den späteren Weltmeistern Fritz und Ottmar Walter, Kohlmeyer und Liebrich) mit 9:2 deklassiert hat, sensationell mit 3:2. Die Torschützen sind Fleck (2) und Grün. Natürlich gibt es auch gewaltige Rückschläge (0:5 bei der Vienna und 0:9 bei Wacker) - auch die Ausschreitungen nach der knappen 3:4 Niederlage gegen den Wiener Sportklub seien erwähnt -, dennoch kann der Verein in der 14er-Liga mit einem 1:0 Erfolg gegen Wacker Wien den Klassenerhalt sichern (9.Endrang).

1954/55

Auch in dieser Saison erreicht die Austria Platz neun in der Staatsliga A, Spieler der Saison ist der im Vorjahr vom Play-Off Gegner IAC dazugestoßene Willy König, der in 22 Einsätzen 20 Tore erzielt. Während auf dem Austria-Sportplatz ein Auftritt der legendären Haarlem Globetrotters den Saisonabschluss bildet, begibt sich die Mannschaft erstmals auf eine große internationale Fahrt: eine 56-tägige (!) Fernosttournee. In Indonesien, Singapur und Malaya werden insgesamt 20 Spiele bestritten, die meisten davon erfolgreich. Höhepunkt der Tour ist das Aufeinandertreffen mit der indonesischen Nationalmannschaft vor 35.000 Zusehern, das mit einem 2:2 endet.

1955/56

Trotz der langen Sommertour präsentiert sich die Austria in ihrer dritten Staatsligasaison in guter Verfassung. Der vom LASK geholte Günter Praschak (ein Jahr später sollte ihm von dort Sturmquirl Alois "Lintschi" Linninger folgen) gilt neben Kapitän Franz Feldinger als "Eisenlunge" im Mittelfeld. Sie bilden mit Glanztechniker Hermann Hochleitner, Linksverbinder Grün, Fleck, sowie Torhüter Rudolf Krammer das "Glanztechnikersextett", das eiserne Gerippe der Mannschaft. Die bisher beste Endplatzierung, Rang 8, wird schließlich erreicht. Höhepunkt war mit Sicherheit das Heimspiel gegen Meister Vienna im Dezember 1955: Ein triumphaler 6:4-Sieg gegen den für übermächtig gehaltenen Gegner begeistert 14.000 Fans in Lehen. Für einen Höhepunkt anderer Art sorgt Verteidiger Richard Jelinek beim Auswärtsspiel in Kapfenberg: Nach dem 5:0 der Hausherren reißt er Torhüter Krammer den Torwartpulli vom Leib und stellt sich selbst zwischen die Pfosten. Weinend vor Verzweiflung verlässt Krammer daraufhin das Spielfeld. Nach dem Schlusspfiff kommt es in der Kabine zu einer handfesten Schlägerei unter den Spielern.

1956-1972: Vom Fahrstuhlklub zur Spitzenmannschaft

1956/57

Die Austria lernt erstmals in ihrer Vereinsgeschichte das Wort "Abstieg" kennen, welches in den kommenden Jahren, ebenso wie "Wiederaufstieg" zum fixen Wortschatz der Fans und Spieler gehört. Nachdem man im Herbst noch den 9. Rang belegt hatte, reicht es im Frühjahr nur mehr zu Platz 13 (14er Liga).

1957/58

Scheitern wir als Tauernligameister in der Aufstiegsqualifikation am WSV Donawitz.

1958/59

Im zweiten Anlauf gelingt der Wiederaufstieg, nach Siegen über Radenthein den FC Lustenau ("Westmeister") wird der B-Liga-Dritte Stadlau mit einem Gesamtscore von 4:2 eliminiert.

1959/60

Nach dem katastrophalen Saisonstart der jungen Austria-Mannschaft, die die ersten sechs Saisonspiele verliert, entschließt sich Präsident Karl Sachs zum Kauf eines hochkarätigen Stars: Der vielfache Nationalspieler und Ex-Rapid-Kanonier Erich Probst, 1954 mit Österreich WM-Dritter geworden, wird für die Rekordtransfersumme von 90.000 Schilling vom FC Zürich verpflichtet. Mit 15 Toren trägt Probst wesentlich zum 11. Platz und damit zum Klassenerhalt bei und wird für das EM-Qualifikationsspiel gegen Frankreich im März 1960 als erster Spieler von Austria Salzburg von Teamchef Karl Decker nochmals in die Nationalmannschaft berufen.

1960-1967

Kaderbekanntgabe August 1963

Die Jahre werden zum Höhepunkt des "Fahrstuhldaseins" der Austria. Für die neugeschaffene Westliga zu stark, für die Staatsliga (bzw. ab der Saison 65/66 Nationalliga) zu schwach: drei Abstiege und ebensoviele Aufstiege sind die Folge, nur in der Saison 63/64, vor der Kapitän Franz Feldinger (ebenso wie Keeper Rudi Krammer und Dribbelkönig Hermann Hochleitner Mitglied der Olympiateams 1952) nach der Rekordmarke von 687 Einsätzen seine Schuhe an den Nagel hängt und B-Team-Läufer Günter Praschak die Funktion des Spielertrainers übernimmt, gelingt der sofortige Wiederaufstieg nicht. International erreicht die Austria hingegen beachtliche Resultate: 1961 werden Ferencvaros mit 3:2 und Altay Izmir 3:0 geschlagen, gegen den Deutschen Meister Nürnberg erreicht die Austria ein beachtliches 0:0. 1964 unterliegt die Austria Espanol Barcelona (mit den Superstars Alfredo di Stefano und Ladislaus Kubala) in Lehen nur mit 0:2. Und aus dem Gefüge vieler Salzburger Spieler wie Hans Gegenhuber, Roland Hirscher, Werner Breitenfelder, Artur Kibler, Hans Klopf, Hannes Granzer oder Jonny Zaunreither ragt Linksaußen Adi Macek besonders heraus: Mit ihm wird 1965 der erste "waschechte" Salzburger in das A-Nationalteam berufen und er spielt auch beim legendären 3:2 Auswärtssieg Österreichs über England, bei dem der 20-jährige Rapidler Toni Fritsch mit zwei Toren als "Wembley-Toni" einen Ikonenstatus erobert.

1967/68

Nach dem Wiederaufstieg 1967 werden vom ebenso dynamischen wie cleveren sportlichen Leiter Günter Praschak die Fundamente für einen Spitzenklub errichtet. Praschak gelingt es dank seiner guten Beziehungen zum legendären Austria Wien-Macher Joschi Walter den 19-fachen Nationalspieler Horst Hirnschrodt und das geniale "Problemkind" Karl Kodat zu verpflichten und er fungiert abseits seiner sportlichen Funktion auch als unermüdlicher Dampfmacher bei den Politikern in Sachen neues Stadion, das schon seit Beginn der 60er-Jahre ein heißes Thema ist. Praschaks neuformierte Mannschaft hat in der ersten Saison aber noch Probleme und erreicht nur Rang 12.

1968/69

Dank weiterer Verstärkungen hat die Austria erstmals mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun und erreicht die bisher beste Plazierung, Rang 6. Die sportlichen Erfolge bringen auch Bewegung in Stadionfrage: der Bau des Lehener Stadions auf dem Areal der bisherigen Anlage wird beschlossen und auf Praschaks ultimatives Drängen wird auch die zunächst nicht geplante Überdachung der Stehplatztribüne abgesegnet. Vor allem ist der Stadionneubau neben Bürgermeister Alfred Bäck dem seit Sommer 1968 amtierenden neuen Austria-Präsidenten, SPÖ-Landesrat Sepp Weißkind zu verdanken. 1968/69 geht die Mannschaft auch erstmals mit einem Dressen-Sponsor ("Thalhammer") in die Saison.

1969/70

Der bis zu diesem Zeitpunkt genialste Transfer der Austria-Geschichte gelingt Günter Praschak im Sommer 1969: der bei 1860 München im Abseits stehende Nationalspieler Peter Grosser kommt zum Nulltarif nach Lehen und die "Löwen" bezahlen sogar noch seine Gage (25.000 Schilling Fixum plus Prämien) für das erste Jahr. Mit den weiteren Neuverpflichtungen Blutsch und Filzmoser gilt die Austria erstmals als seriöser Anwärter auf einen Spitzenplatz. Gerade in diese Zeit fällt aber der Stadionneubau, weshalb wir für zwei Jahre auf die Anlage des ASV nach Itzling übersiedeln müssen. Die hochgeschraubten Erwartungen erfüllen sich anfangs nicht und nach zwei Auftaktniederlagen wirft Günter Praschak unter massiven Publikumsprotesten das Handtuch. Sein Nachfolger als Trainer wird der ehemalige Austria Wien-Nachwuchsbetreuer Karl Schlechta. Bis zum Herbst arbeitet sich die Austria auf Rang vier vor, aber in der Endabrechnung reicht es doch nur zum enttäuschenden 8. Rang.

1970/71

Karl Kodat (2008; links neben Nicholas Mayer) macht sich zum "Schneewalzerkönig" und (ex aequo mit Oliver Bierhoff) mit 23 Treffern zum bis heute erfolgreichsten violetten Torjäger in der Bundesliga

Vier hochkarätige Neuzugänge (Torhüter Adi Antrich, Karl Ritter, der deutsche Ballkünstler Heinz Libuda und Franz Weidinger) verhelfen der Austria zum besten Jahr ihrer bisherigen Vereinsgeschichte. Im Intertoto-Bewerb wird gegen starke Konkurrenz (u.a. Kaiserslautern) der Gruppensieg geholt und eine großartige Hinrunde wird durch ein 1:0 bei Wattens mit dem Herbstmeistertitel gekrönt. In der Winterpause gewinnt die Austria das Wiener Stadthallenturnier und wird sogar in die Dortmunder Westfalenhalle zu einem Spiel gegen die deutsche Bundesligaauswahl (u.a. mit Netzer, Overath, Vogts) eingeladen (Resultat 8:4 für die Bundesligastars). In der zweiten Frühjahrsrunde feiert die Austria ihren bis dahin größten Sieg: auf dem verschneiten Itzlinger Feld wird bei -11°C Austria Wien durch vier Tore von "Schneewalzerkönig" Karl Kodat sowie je eines von Ritter und Weidinger auch ohne den verletzten Superstar Grosser mit 6:0 deklassiert. Zum vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen den Titelrivalen Wacker Innsbruck (mit Trainerneuling Otto Barić) begleiten 7.000 Fans die Truppe auf den Tivoli. Aber eine umstrittene Aufstellung (Gustl Thaler statt Standardverteidiger Hans Klopf als Manndecker von Innsbruck-Stürmer Poldl Grausam) rächt sich bitter: Grausam erzielt zwei frühe Tore für Innsbruck, das nun die Führung übernimmt. In der Endabrechnung fehlt dann genau ein Punkt zur Erringung des Titels und die Austria muss sich mit dem Vizemeister begnügen. International erreicht die Austria durch Siege über Vasas Budapest, Lanerossi Vicenza und Csepel Budapest das Mitropacup-Finale, unterliegt aber im Endspiel in Goricia der bosnischen Mannschaft Celik Zenica mit 1:3.

1971/72

Die missglückte UEFA-Cup-Premiere gegen UT Arad (Rumänien) ist der erste Höhepunkt der neuen Saison: nach einer 1:4-Auswärtsniederlage reicht ein 3:1 im Heimspiel (am SAK-Platz) nicht ganz zum Aufstieg. Das Arad-Heimspiel ist zugleich das letzte vor der Rückkehr ins neue Lehener Stadion. Das Eröffnungsspiel dortselbst vor 12.000 Zusehern gegen die tunesische Nationalmannschaft artet allerdings in eine handfeste Keilerei aus: Grosser und ein Tunese werden ausgeschlossen. Die Austria gewinnt zwar 3:2, verliert aber viele Sympathien - vor allem bereits zuvor durch den Verkauf von Fanliebling Karl Kodat um 1,4 Millionen Schilling zu Royal Antwerpen, wo er Jahre später nach großartigen Leistungen zum besten Belgien-Legionär aller Zeiten gekürt wird. Unter dem neuen Trainer Erich Hof, der U-21-Teamlibero Hannes Winklbauer von Nationalliga-Absteiger Schwarz-Weiß Bregenz, sowie Torwart Willy Kaipel und Stürmerhoffnung Alfred Hala als Kodat-Ersatz vom Wiener Sportklub holt, wird der etwas enttäuschende vierte Rang erreicht. Immerhin bewirkt das neue Stadion einen sprunghaften Anstieg des Besucherschnitts auf 8.700.

1972-1988: Wechselhafte Jahre

1972/73

Der bei Fans und Vorstand unpopuläre Trainer Erich Hof wird durch den früheren Alemannia-Aachen-Stürmer Michael Pfeiffer ersetzt. Aber die Chemie zwischen ihm und den Spielern, allen voran zu Peter Grosser, ist bald empfindlich gestört und der nächste Trainerwechsel unabwendbar. Klubchef Peter Zelinsky, der nach dem Rücktritt des Diplomkaufmann-Führungsduos Harald Zimmerl/Ewald Strasser die Geschicke übernommen hat, entscheidet sich für eine Billigvariante. Er holt den lizenzlosen Josip Sikic und dazu den befreundeten Rentner Franz Kolonerics als unbezahlten "Lizenz-Strohmann." Denn die teure Mannschaft der letzten Jahre, in denen trotz sportlichem Höhenflug die Zuschauereinnahmen wegen des begrenzten Fassungsvermögens der ASV-Anlage weit unter dem möglichen Level geblieben waren, bringt die Austria zum 40-Jahr-Jubiläum an den Rand des Bankrotts: In der Ägide von Sparkasse-Generaldirektor Dkfm. Harald Zimmerl hatten sich zinsenintensive 10,6 Millionen Schilling Schulden angehäuft. Um die trostlose Situation in den Griff zu bekommen, unterschreibt Austria einen dreijährigen Werbevertrag mit dem Lebensmittelkonzern "Gerngross", der 1969 als unmittelbarer Nachbar des damals gerade im Entstehen begriffenen neuen Stadions auf dem vormaligen Trainingsplatz sein neues Geschäftslokal errichtet hat (heute "Interspar"). Die Violetten verkaufen ihrem bisherigen Dressen- und nunmehrigen Hauptsponsor auch erstmals ihren Namen: die neue offizielle Klubbezeichnung lautet nun "SV Gerngross A.Salzburg", was aber bei den Fans auf wenig Gegenliebe stößt und ätzendes Presseecho auslöst (Das Volksblatt kommentiert zum Beispiel: "Das A. könnte ja genausogut Arsch heißen..."). Die Million Sponsorgeld pro Jahr wandert ebenso wie sämtliche Werbeeinnahmen direkt zu den Gläubigern, in erster Linie zur Salzburger Sparkasse. Der sportliche Abstieg (Endrang 7) schlägt sich auch in der Publikumsgunst nieder: Trotz Gründung des ersten Austria-Fanklubs sinkt der der Besucherschnitt von 8700 (71/72) auf 4400.

1973-1975

In der sportlichen und finanziellen Krisensituation wird Günter Praschak, der inwischen VÖEST Linz in die Spitzenregionen der Nationalliga geführt hatte, als "Existenzretter" zurückgeholt. Er reduziert das Neunmillionen-Budget um ein Drittel auf 6 Millionen Schilling, verkauft einige Spieler (u.a. den 21jährigen Larionows um eine Sensationsablöse von 850.000 öS zu VÖEST) und tut so wichtige Schritte zur Genesung der Finanzen. Diese von der Not diktierten Zwangsmaßnahmen gehen zu Lasten sportlicher Großerfolge, dank Glanzleistungen junger Topspieler wie Franz Bacher und Hannes Winklbauer, der ab seinem Comeback nach Schien-und Wadenbeinbruch und neunmonatigem Spitalsaufenthalt Glanzleistungen in Serie bietet und zu Österreichs taxfrei bestem Libero wird, gelingt doch noch der achte Endrang. Im Cup gelangen die Violetten nach Siegen über Bregenz/Bludenz, Eisenstadt, Donawitz und Wacker Innsbruck sogar ins Finale gegen die Wiener Austria. Nach einer 1:2 Niederlage in Wien geht Salzburg im Rückspiel durch Alfred "Mecki" Hala 1:0 in Führung. Doch der sicher geglaubte Cupsieg wird in der 84. Minute durch ein Prohaska-Tor noch leichtfertig verspielt - die Auswärtstorregel macht die Wiener Violetten zum Pokalgewinner. Zwei Wochen danach feiert Libero Hannes Winklbauer beim 0:0 gegen das stargespickte Team von Italien (u.a. Zoff, Facchetti, Rivera, Anastasi, Mazzola, Boninsegna) ein Superdebüt in der Nationalmannschaft. Das Lehener Stadion ist inwischen durch die Inbetriebname des Flutlichts im April 1974 zum modernsten Stadion Österreichs geworden. Auf sportlicher Ebene steuert Praschak zwangläufig weiter einen Billigkurs, holt Talente wie Gerald Haider (Wels) und die Tiroler Gebrüder Wolfgang und Peter Schwarz zu Dumpingtarifen sowie den Linzer Alfred Günthner als Trainer - und bleibt 74/75 mit Rang 7 im Mittelfeld.

1975/76

Herbert Rettensteiner spielte von 1970 - 1976 im Nationalteam

Obwohl die langjährigen Stützen Peter Grosser, Artur "Turl" Kibler (er ist fortan Klubsekretär) und Horst Hirnschrodt ihre Karrieren beenden, gelingt eine starke Saison. Das geeichte Abwehrbollwerk mit dem neuen Torhüter Rettensteiner - Winklbauer - Filzmoser (Pleninger), Bacher und Pirnus sowie die gefürchteten Konterstürmer Wolfgang Schwarz und Haider, die nach Libudas Maßvorlagen gemeinsam 31 Tore erzielen, haben wesentlichen Anteil am 4. Endrang, der zur UEFA-Cup-Teilnahme berechtigt.

1976/77

Ist eine der wechselhaftesten Saisonen in der Austria-Geschichte. Statt Gerngross wird die Salzburger Sparkasse neuer Hauptsponsor und tilgt mit einer Abschreibung über einen Zweijahresvertrag die ansonsten wohl uneinbringliche Austria-Restschulden von 2,4 Millionen Schilling. Neuer Klubname: SV Sparkasse Austria Salzburg. Der neue Trainer Hans Reich, Stopper von 1860 München in Max Merkels "Löwen"-Meisterjahr 1965/66, bringt die Crew zunächst zurück an die Spitze: Nach 10 Runden liegt man mit 12 Punkten nur einen Punkt hinter Leader Innsbruck an zweiter Stelle. Acht Runden später ist die Austria - immer noch mit 12 Punkten - Schlusslicht, von einer in beim UEFA-Cup-Rückspiel in Adana eingefangenen Bauchgrippevirus fast der gesamten Mannschaft völlig außer Tritt gebracht. Im UEFA-Cup wird aber erstmals die zweite Runde erreicht: Adanaspor wird im Lehener Stadion mit 5:0 (Schwarz 3x, Haider 2x) abgeschossen. Austria bestreitet dieses Spiel übrigens in kurzfristig erstandenen leuchtend grünen Dressen, da die UEFA die auf den anstammten Triktots angebrachten Aufschriften verbietet, nur kleine Vereinssymbole gestattet und beim Hersteller keine Ersatzdressen in den Klubfarben vorrätig waren. Vor dem Heimspiel gegen das jugoslawische Spitzenteam Roter Stern Belgrad in der zweiten Runde bleiben erstmals in der Klubgeschichte am Spieltag die Kassen geschlossen. Alle Tickets sind nämlich bereits total vergriffen und vor der neuen Rekordkulisse von 18.000 Zusehern gelingt durch Tore von Peter und Wolfgang Schwarz (Elfer) eine mittlere Sensation. Das Brüderpaar verwandelt einen 0:1-Rückstand binnen 100 Sekunden in einen 2:1 Heimsieg.Von 23 (!) Schlachtenbummlern unterstützt lieferte die Austria im Rückspiel in Belgrad eine großartige Leistung, scheitert letztlich nur am Engländer John Taylor, dem Referee des WM-Finales 1974. Er bedient Austria nach allen Regeln der Schiedsrichterkunst. Negativer Höhepunkt: Er ignoriert ein klares Stürmerfoul vor dem entscheidenden Treffer in der 81. Minute zum 1:0 für Roter Stern, zuvor hatte Taylor ein absolutes reguläres Haider-Tor annulliert und bei einer hundertprozentigen Chance für Ebster abgepfiffen - beides aus unerfindlichen Gründen. Im Februar 1977 gelingen auf einer Südamerika-Tournee geradezu unglaubliche Resultate: beim Hexagonol-Turnier besiegt Austria unter anderen den Pele-Club FC Santos durch ein Tor von Ferdl Hodits mit 1:0 und belegt den 2. Platz noch vor Everton, Colo-Colo und River Plate. Dann wird auch noch vor 70.000 Zuschauern in Montevideo durch ein Tor von Gerald Haider ein 1:1 gegen die Nationalelf von Uruguay erreicht. Aber dann in der heimischen Meisterschaft entkommen die Violetten trotz Trainerwechsel (Günthner kehrt statt Reich zurück) dem Abstieg nicht.

1977/78

gelingt mit nur einer einzigen Niederlagen (im letzten Spiel) der sofortige Wiederaufstieg aus der zweiten Liga. Günter Praschak, der die Mannschaft nach dem Abstieg beisammen gehalten und durch die Heimholung des genialen Kreativ-Duos Karl Kodat und Heinz Libuda auch noch entscheidend verstärkt hat, zieht sich nach vollbrachtem Aufstieg zurück und der bisherige Finanzreferent Karl Kirchberger, erst 30 Jahre alt und Filialdirektor der Volksbank Gnigl, wird neuer Klubchef. Im Cup gelingt der Vorstoß bis ins Semifinale, dort ist nach Elferschießen gegen VOEST Linz Enstation.

1978/79

Karl Kirchberger gelingt ein erster Großcoup, indem er für den unter Praschak mittlerweile finanziell wieder gesundeten, aber nach dem Rückzug der Salzburger Sparkasse wieder sponsorlos gewordenen Verein ein verstaatlichtes Riesenunternehmen als Hauptsponsor gewinnt: die Österreichische Spielbanken AG. Leider fordert dieser Erfolg auch einen hohen Tribut, denn mit dem neuen Sponsor verschwindet der traditionelle Vereinsname "Austria" aus dem offiziellen Sprachgebrauch. Der neue Vereinsname lautet SV Casino Salzburg. Aus dem Volksmund und schon gar aus Herzen der Fans ist die Austria deshalb allerdings nicht verbannt: weiterhin lauten alle Gesänge und Sprechchöre auf "Austria" - und diese Bezeichnung bleibt auch an allen Stammtischen üblich.Sportlich gilt die Devise "zu Hause hui - auswärts pfui", was dem Aufsteiger, der mit dem um 600.000 Schilling vom ASK geholten Müllabfuhr-Hackler Gerhard "Perli" Perlak einen neuen gefeierten Fanliebling hat, schließlich nach Platz drei im Herbst den beachtlichen 6. Endrang einbringt.

1979/80

Hans-Gerd Schildt, Mai 2008

belegt Austria mit dem deutschen Stürmerimport Hans-Gerd Schildt in der Meisterschaft wiederum den sechsten Rang und im Cup erreichen wir zum zweiten Mal das Finale: nach Siegen über Bregenz, Sturm, Wolfsberg und St. Veit heißt der Finalgegner abermals Austria Wien. Das Heimspiel vor nur 7000 Zusehern wird durch ein Tor von Leo Weiss 1:0 gewonnen, auswärts unterliegen wir durch Tore von Schachner und Gasselich 0:2.

1980/81

Aufgrund des Doubles von Austria Wien kann die Salzburger Austria als unterlegener Finalgegner im Europa-Cup der Cupsieger antreten. Gegen Fortuna Düsseldorf gibt es allerdings nur einen blamablen Kurzauftritt: 0:3 daheim, 0:5 auswärts, Gesamtscore 0:8 lautet die bittere Bilanz. In der Meisterschaft läuft es abgesehen von einem unfassbaren 4:1-Auswärtssieg über Austria Wien (drei Tore von Schildt) alles ander als gut, Trainer Rudolf Strittich wird nach nur 106 Amtstagen von Gustl Starek abgelöst. Mit dem 9. Platz (Zehnerliga) entgehen wir erst durch einen 2:0-Heimsieg über den Abstiegsrivalen Eisenstadt vor 13.000 Zusehern am letzten Spieltag dem Fall in die Tiefe.Im Cup wird hingegen wiederum Großes geleistet. Nach Siegen über Wattens, Vorwärts Steyr und den LASK trifft die Austria im Halbfinale auswärts auf den Wiener Sportclub. Nach einem 3:3 nach 90 Minuten kommt es in der Verlängerung zu einem denkwürdigen Elfmeterschießen: weil die Standard-Schützen Schildt und Bacher verletzt fehlen und alle anderen im Abschluss-Training erbärmlich schossen, beordert Starek seinen 37jährigen, schon ziemlich füllig gewordenen Co-Trainer Turl Kibler zu einem unerwarteten Comeback nach sechs Jahren Spielpause aufs Feld. Aber der Coup misslingt: Kibler verschießt prompt seinen Elfer. Dennoch steigt die Austria mit 5:4 auf. Im Finale gelingt zunächst daheim gegen den GAK durch ein Tor von Schildt ein 1:0-Sieg, was aber wieder einmal zu wenig ist: auswärts setzt es nach Verlängerung in Graz-Liebenau eine 0:2 -Niederlage, womit die Austria schon zum dritten Mal im Cupfinale denkbar knapp scheitert.

1981/82

wird die Austria unter dem neuen slowakischen Trainer Joschi Obert, der bald nach Amtsantritt aus bis heute nicht geklärten Gründen mit Kapitän Hannes Winklbauer einen Publikumsliebling aus der Mannschaft verbannt, nur dank aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem LASK Vorletzter, der Abstieg ist aber aufgrund der Aufstockung der Liga auf 16 Klubs (kein Absteiger) ohnehin kein Thema. Ein guter Transfer gelingt mit dem Kauf von Torhüter Zelimir Stincic (Dinamo Zagreb), dafür verlässt der aufstrebende Leo Lainer die Austria Richtung Rapid, ein Jahr später folgt ihm auch Hermann Stadler.

1982/83

Nach einem schwachen Auftakt holt Trainer Obert in höchster Not Libero Hannes Winklbauer nach 14 Monaten Verbannung wieder in die Stammelf zurück und der 33jährige Abwehrchef sowie Kofball-Ungeheuer Slavko Kovacic als Serientorschütze führen die Austria in das Vorderfeld der Liga - Endrang 5. Besonders erstaunlich ist der 1:0 Auswärtssieg bei Austria Wien, bei dem die Mannschaft aus Sparnisgründen zur 10.15-Uhr Matinee erst am Spieltag um 4.30 Uhr Früh aus Salzburg anreist.

1983/84

Der Sportjournalist Hannes Krawagna veröffentlicht im Jubiläumsjahr das Buch mit der Vereinshistorie

Das Jubiläumsjahr 1983, aus dessen Anlass Hannes Krawagna aus seinem riesigen Dokumenten- und Materialenfundus mit dem mittlerweile längst vergriffenen Buch "Austria Salzburg. 50 Jahre Geschichte und Geschichten" die bis heute einzig existente Buch-Publikation über die Vereinshistorie produziert, mündet in eine durchschnittliche Saison, Endrang 10 wird erst im Finish nach einem Trainerwechsel (Hannes Winklbauer, der nach einem Beinbruch im Winter seine Karriere beendete, löst Obert ab) gesichert. Im Mai 1984 übernimmt der Spediteur Rudolf Quehenberger von Karl Kirchberger die Position des Klubchefs und damit auch die Haftung für den Großteil der bereits wieder auf mehr als 12 Millionen Schilling angewachsenen Schulden.

1984/85

Die Austria wird zu einem der Opfer der Reduzierung der 1. und 2. Division auf jeweils zwölf Vereine, die nach dem Grunddurchgang im Herbst in drei Bewerben spielen: Die ersten acht im Oberhaus um den Titel (Meisterrunde), die letzten vier der 1. sowie die ersten vier der 2. Division um vier Oberhausstartplätze (Aufstiegsrunde) und die letzten acht Klubs der 2. Division gegen den Abstieg. Als 15.-Plazierter müssen die Violetten erstmals seit 1977 wieder in die 2. Division runter. Damit geht auch die Vorherrschaft der Austria in Salzburg zu Ende, denn der SAK mit Trainer Kurt Wiebach steigt genau in diesem Jahr in die 1. Bundesliga auf, spielt auch einige Heimpartien im Lehener Station, kreiert aber insgesamt einen Negativrekord in dieser Liga (28 Spiele es suite ohne Sieg).

1985/86

Kastler & Krawagna-Buch, 1983

Trotz der Verpflichtung von Ex-Europacupsieger Jimmy Hartwig muss Austria in einem trostlosen Zweitliga-Jahr in die Abstiegsrunde und schreibt Minusrekorde: Nur 524 Zuseher sehen das bestbesuchte (!) Frühjahrsheimspiel, gegen FavAC zählt man gar nur 214 zahlende Besucher - ein Dauergast ist der am Mönchsberg wohnende Literat Peter Handke. Der mißlungene Wiederaufstieg und die damit verbundenen Finanznöte bewegen die Generalversammlung im Juni 1986 zu einer Kamikaze-Aktion: auf Druck von Präsident Quehenberger wird mit 23 Für- und nur 3 Gegenstimmen (darunter das "erzviolette" Austria-Wahrzeichen Turl Kibler) ein zwischen den Klubchefs schon vereinbartes Fusionsvorhaben mit dem ebenfalls notgeplagten SAK 1914 befürwortet. Der neue Klub soll "Casino SAK" heißen. Dolfi Blutsch Trainer sein. Aber im genauen Gegensatz zur Austria-Generalversammlung lehnt jene des SAK das Projekt ebenso entschieden ab.

1986/87

Präsident Quehenberger, der nach der gescheiterten Fusion zunächst an eine totale Reamateurisierung der Austria samt freiwilligem Abstieg in die Regionalliga denkt, entscheidet sich doch zum Weitermachen: Trainer-Manager Hannes Winklbauer gelingt mit einer spottbilligen, blutjungen Elf von durchwegs Salzburger Spielern, die er(wie bereits zuvor u.a. bei Leo Lainer/Maishofen, Hermann Stadler/Oberndorf und 1984 beim Piesendorfer Christian Fürstaller gehandhabt) aus Salzburger Landvereinen zusammenstoppelt, statt des allgemein prognostozierten Fixabstiegs sensationell der Herbstmeistertitel. Der aus der 3. kroatischen Liga importierte Billig-Torjäger Srecko "Felix" Kurbasa wird mit 19 Toren aus 22 Spielen überlegen Schützenkönig, der von SK Saalfelden geholte Wolfgang Feiersinger erzielt als erster Zweitligaspieler ein TV-Tor des Monats, SAK wird im Derby 4:0 weggefegt und die alte Rangordnung im Salzburger Fußball wieder hergestellt. Der Fanzuspruch ist bald wieder groß (gegen Spittal kommen zB über 9.000 Besucher), aber der Kader zu klein, um die verletzungsbedingten Langzeitausfälle von Roos und Kurbasa und im Aufstiegs-Play-Off zu verkraften. Weil das entscheidende Spiel gegen Vienna (mit Weltstar Mario Kempes) verloren geht, steht trotz eines tollen 1:0-Sieg bei Meister GAK (Tor: Efrem Mocinic) am Ende nur Platz fünf und der Weiterverbleib in der 2. Divsion.

1987/88

Winklbauer verkauft Gerald Baumgartner um 1,5 Millionen Schilling Ablöse an Austria Wien, holt Hermann Stadler von Rapid und Martin Öllerer II vom SAK zurück und mit Heimo Pfeifenberger aus Zederhaus ein Stürmertalent anstelle des aus Legionärsplatzgründen zum Taxhamer Lokalrivalen USV (später FC) Salzburg verliehenen Kurbasa. Wieder spielen die Violetten im Herbst ganz vorne mit (Platz zwei), gegen Krems kommen sogar 12.000 Besucher. Aber auch die Winterverpflichtungen von Ungarns Ex-Teamstürmer Marton Esterhazy und Rapid-Heimkehrer Leo Lainer verhelfen im Play-Off zu keinem aufstiegsträchtigen Platz unter den Top-4. Im April löst Ex-SAK-Coach Kurt Wiebach Hannes Winklbauer als Trainer ab, nach Saisonende wird Pfeifenberger, um den sich auch der neue FC Tirol-Coach Ernst Happel und andere Bundesligaklubs (Vienna, LASK) bewerben, für 3 Millionen öS Ablöse zu Rapid und Lainer zum FC Tirol transferiert.

1988-1997: Das "goldene" Zeitalter der Austria

1988/89

Miroslav Polaks Tor führt zum Aufstieg und leitet das Goldene Zeitalter der Austria ein

Nachdem Austria in den letzten beiden Jahre jeweils in der Aufstiegsrunde knapp gescheitert war, droht sie im Herbst 1988 trotz Verpflichtung der Bundesligaspieler Scheiber und Schill sowie des Jugoslawen Miro Polak gar nicht erst in das Mittlere Play-Off zu gelangen. Zwei Runden vor Ende der Herbstmeisterschaft liegen die Violetten nämlich nur auf Rang sieben (!) und können ohne Fremdhilfe gar nicht mehr einen der ersten vier Plätze ereichen. Aber dann führt ein glücklicher Zufall Regie und beschert in der vorletzten Herbstrunde die benötigte Unterstützung: während Austrias Heimspiel gegen den Direktrivalen FC Kufstein abgesagt und von Samstag auf Dienstag verschoben werden muss, geben die vor ihr platzierten Konkurrenten unerwartet Punkte ab. Und damit ist urplötzlich doch noch eine Chance gegeben. Gewinnt Austria den Nachtrag gegen Kufstein und das Schlusspiel gegen Spittal, dann ist Platz vier garantiert. Jeder weitere Punkteverlust hingegen wäre fatal, denn beim Nichterreichen der Aufstiegsrunde droht unweigerlich ein totales Finanzdesaster, gleichbedeutend mit dem Ende des Vereins. In dieser hochdramatischen Situation landet Klubchef Quehenberger in der Nacht vor dem Nachtragsspiel gegen Kufstein einen Hasardcoup: Er engagiert telefonisch die 35jährige Stürmerlegende Johann Krankl. Der "Goleador" hatte elf Wochen davor beim Ligarivalen Kremser SC seine aktive Karriere beendet.

Am Morgen des Spieltags sagt Krankl definitiv zu, drei Stunden vor dem Match trifft er im eigenen Auto aus Wien ein und mit seiner ersten Ballberührung jagt er nach 100 Spielsekunden eine Kurbasa-Flanke - fast waagrecht in der Luft liegend - volley zum 1:0-Sieg in die Kreuzecke. Zu diesem Zeitpunkt stehen viele der 7.000 Zuseher noch vor dem Stadion Schlange. Sie waren erst durch den von Hannes Krawagna organisierten Lautsprecherwagen, der Krankls Sensationsengagement den ganzen Tag über in der Stadt verlautbart hatte, zum Match gelockt worden und überforderten nun mit ihrem unverhofften Andrang die beiden geöffneten Eintrittskassen. In der letzten Runde kommt es dann zum legendären direkten Entscheidungsspiel gegen den SV Spittal, der sich für diese Partie mit dem Blitzengagement von Frenkie Schinkels verstärkt und dem ein Remis zu Platz vier reichen würde. Auf irregulärem Schneematschboden geht Spittal in der ersten Halbzeit in Führung, kurz nach der Pause gleicht Krankl aus. Es scheint dennoch alles umsonst gewesen zu sein, bis in der Nachspielzeit Srecko Kurbasa den Ball zum 2:1-Sieg über die Linie stochert. Da gibt es kein Halten mehr - alles stürmt aufs Feld und unter den 9.000 Stadionbesuchern spielen sich unbeschreibliche Jubelszenen um Krankl und Kurbasa ab - die Schützen der aufstiegsträchtigen und existenzrettenden Tore.

Für das Mittlere-Play-off wird Hans Krankl natürlich weiterverpflichtet und der Goleador, der nur zu den Spielen anreist, sorgt mit seinen Toren für einen unglaublichen Fußballboom in Salzburg. Höhepunkt ist das Duell gegen den von Otto Baric betreuten, punktegleichen Spitzenreiter der Aufstiegsrunde, Sturm Graz. Die 16.665 Zahlenden sorgen für einen seither unerreichten Rekordbesuch in der zweiten österreichischen Liga. Das Spiel geht zwar nach dramatischem Verlauf 0:3 verloren, dennoch werden die Austrianer wie Sieger gefeiert und können acht Runden später durch ein 1:0 durch Polak gegen Krems bereits ein Match vor Schluss den Wiederaufstieg in die erste Bundesliga bejubeln. Im Cup erreichen wir das Halbfinale, erst beim Meister FC Tirol ist Endstation.

1989/90

Mit einer neuformierten Mannschaft (ohne Krankl) startet die Austria ihr Bundesliga-Comeback. Unter anderen kommen von Rapid die arrivierten Nationalspieler Heri Weber und Gerry Willfurth, mit deren Hilfe das Ziel des Klassenerhalts problemlos erreicht wird - am Saisonende steht der sechste Rang zu Buche. Immerhin gelingt es dem Salzburger Aufsteiger, die Topklubs aus Innsbruck und Wien zu besiegen, absolute Höhepunkte sind ein 4:1 bei Rapid und ein 5:0-Heimsieg über Austria Wien. Bereits da deutet sich die Entwicklung zu einem Spitzenverein an.

1990/91

Die Saison steht im Zeichen der Verpflichtung des deutschen Legionärs Oliver Bierhoff. In seinem ersten Spiel erzielt die legendäre Nummer 20 vier Tore beim 5:1 über St. Pölten, bis zum Ende der Saison bringt es Oli"vier" gar auf 26 Treffer und ermöglicht sich damit selbst einen Transfer ins Fußballtraumland Italien. Seine 23 Meisterschaftstore (drei Tore erzielt er im Cup) bilden seither den Torrekord eines Austria Spielers in der höchsten Spielklasse. Sein Sturmpartner Kurbasa hingegen muss schon in der Winterpause wegen Herzrhythmusstörungen auf ärztlichen Befehl hin seine Laufbahn beenden. Der Klassenerhalt ist auch ohne "Kurbi" kein Thema mehr, den UEFA-Cup können wir aber aufgrund einer schwächeren Frühjahrssaison nicht erreichen. In der Winterpause geistern infolge des Finanzbedarfs erneut "Salzburger Großklubpläne" durch die Köpfe der Vereinsgewaltigen und Politiker, diesmal ist eine Fusion mit dem FC Salzburg zum "FC Casino" projektiert. Aber auch dieser Kelch geht an uns vorbei.

1991/92

Mit der Verpflichtung von Startrainer Otto Baric gelingt Quehenberger ein Supercoup. Vom ersten Match an, das Neuzugang Nikola Jurcevic mit dem Tor zum 1:0 über Sturm entscheidet, spielt die Austria um den Titel mit und erobert dank einer unglaublichen Herbstserie mit 11 Siegen in 11 Heimspielen die Winterkrone. Aber ein kurioses Punktehalbierungssystem beschert Austria Wien im Winter einen Zusatzzähler und begünstigt den Titelrivalen entscheidend. Trotz eines katastrophalen Frühjahrsauftakts (3 Niederlagen in Serie) bleiben die Salzburger bis zum Direktduell in der allerletzten Runde Kopf an Kopf mit den Wienern vorne und gehen sogar als Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung (aber schlechterer Tordifferenz) in das "Endspiel" um den österreichischen Meistertitel in das Praterstadion. Eine hierzulande einzigartige Fankarawane setzt sich Richtung Wien in Bewegung, doch die gut 10.000 Salzburger Fans unter den 40.000 im Prater müssen ohne Schale wieder nach Hause fahren: nach der 2:0-Führung der Gastgeber glückt zwar durch Stadler noch der Anschlusstreffer, aber leider nicht mehr der Ausgleich, der den Titel bringen würde. So endet die Meisterschaft mit einem Paradoxon: Obwohl Salzburg insgesamt einen Punkt mehr erreicht hat als der Meister, bleibt doch nur Platz zwei.

1992/93

In der ersten Runde des UEFA-Cups ist die Austria gegen Ajax Amsterdam chancenlos: zu Hause unterliegen wir 0:3, auswärts 1:3. Und in der Meisterschaft wird in diesem Jahr trotz des Rückkaufs Heimo Pfeifenbergers von Rapid der bereits gewonnen-geglaubte Titel wieder verspielt: "Winterkönig" Austria Salzburg erarbeitet im Frühjahr bis sechs Runden vor Schluss einen Vorsprung von fünf Punkten (Zwei-Punkte-Regel!), aber auch das reicht letztlich nicht: ein Unentschieden bei Admira/Wacker sowie Niederlagen gegen Austria Wien und bei Rapid kosten (wieder aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Austria Wien) das ersehnte erste Championat. Die Winterpause 92/93 bringt zudem eine katastrophale Wende für die Fans: die Stehplatztribüne, der beste Fanblock der Liga, wird mit Sitzplätzen ausstaffiert. Die Fans werden dadurch in alle Sektoren des Stadions verstreut, seither kann man nur noch sporadisch die legendäre Lehen-Atmosphäre erleben.

1993/94

Heimo Pfeifenberger wird gemeinsam mit Teamkollege Nikola Jurcevic Torschützenkönig
Otto Konrad wird zum Elfmeter-Helden

Die erfolgreichste Austria-Saison aller Zeiten: Parallel zur Meisterschaft sorgen wir im UEFA-Cup für Furore und erwecken damit ganz Österreich aus dem Fußballschlaf: nach dem Aufstieg gegen Dunajska Streda (2:0, 2:0) sowie den vorjährigen Europacup-Finalisten Royal Antwerpen (1:0, 1:0) folgen die besten Spiele der Vereinsgeschichte: gegen Sporting Lissabon mit den Weltstars Luis Figo und Krassimir Balakov verlieren wir auswärts 0:2. Im Heimmatch am 7. Dezember 1993 gelingt nach Leo Lainers Führungstor Adi Hütter erst in der Nachspielzeit und bei numerischer Unterlegenheit das 2:0. In der folgenden Verlängerung erzielt Martin Amerhauser das alles entscheidende 3:0. Mit diesem denkbar schönsten Geschenk zum Abschluss des 60-Jahr-Jubiläums wird erstmals ein portugiesisches von einem österreichischem Team eliminiert. Die nun in ganz Österreich ausbrechende Salzburg-Euphorie nutzt Klubchef Quehenberger zur Übersiedlung ins Wiener Praterstadion, wo die Europacupheimspiele vom Viertelfinale bis zum Finale jeweils mit 48.000 Zusehern restlos ausverkauft sind. Austria Salzburg mobilisiert als heimliches österreichisches Nationalteam riesige Fanmassen - sogar weit über die Staatsgrenzen hinaus. Erst Recht, als sie im Viertelfinale im Prater Eintracht Frankfurt 1:0 besiegt.

Das Rückspiel im Waldstadion wird dann zu einem unglaublichen Krimi: Nach dem 1:0 durch Gaudino und dem frühen Ausschluss von Artner glaubt wohl keiner mehr an den Aufstieg. Dennoch retten wir uns zunächst heroisch in die Verlängerung und dann in das Elfmeterschießen, in dem Otto Konrad zum Nationalhelden aufsteigt. Zunächst hält er zwei Elfmeter und verwandelt anschließend selbst den entscheidenden Penalty (5:4) zum Aufstieg ins Halbfinale. Erstmals ist es einer österreichischen Mannschaft gelungen, einen deutschen Bundesligisten aus dem Europacup zu eliminieren! Und das Halbfinale beschert uns mit dem Karlsruher SC, der zuvor Valencia 7:0 weggefegt hat, erneut einen deutschen Gegner. Nach einem 0:0 im Heimspiel, in dem uns gleich sechs aus dem Frankfurt-Spiel gesperrte Stützen fehlen, gehen wir auswärts gegen Oliver Kahn und Co. durch Stadler 1:0 in Führung. Am Ende heißt es 1:1 - das Auswärtstor reicht uns zum Aufstieg in das UEFA-Cupfinale. Und nach dem Doppelschlag gegen die BRD-Teams wird der Slogan "Deutschland, Deutschland - alles ist vorbei" zum Modehit.

Der Gegner im Finale ist Inter Mailand. Trotz der unglücklichen 0:1-Heimniederlage begleiten rund 7000 Fans die Mannschaft ins total ausverkaufte Meazzastadion (85.000 Zuseher!) - ein einmaliges Erlebnis für unsere Fans und Spieler. Die Austria verkauft sich großartig, zwingt Inter-Torwart Walter Zenga zu Großtaten und noch heute wird diskutiert, was passiert wäre, hätte der legendäre Marquinho-"Stangenpendler" beim Stand von 0:0 den Weg ins Tor gefunden. Anstatt 1:0 in Führung zu gehen, unterliegen wir aber auch in Mailand mit 1:0, womit der Traum vom Europacupsieg ausgeträumt ist. Durch den einnahmeträchtigen UEFA-Cup-Weg bis ins Finale gelingt es dem Verein endlich, den enormen Schuldenberg von 60 Millionen Schilling abzubauen und in ein sattes Plus zu verwandeln.

In der Meisterschaft holen wir endlich den längst fälligen ersten Titel. Entscheidend sind vor allem die Triumphe über den Titelrivalen Austria Wien (auswärts 4:0 mit vier Jurcevic-Toren, daheim 6:0!). Eine Runde vor Schluss sind wir nach einem 0:0 bei Rapid praktisch am Ziel. Die allerletzten theoretischen Zweifel werden dann zu Hause durch ein 2:0 gegen Admira/Wacker beseitigt. Nach 61jähriger Vereinsgeschichte dürfen wir uns endlich österreichischer Fußballmeister nennen! Als Salzburgs Kicker bei der Meisterfeier vom Balkon des (damaligen) "Café Glockenspiel" der begeisterten Menge zujubeln, soll - glaubt man der Legende - sogar der Mozart vom Denkmal gelächelt haben.

1994/95

Erneut eine großartige Saison der Salzburger Austria: Als erste österreichische Mannschaft können wir uns (gegen Maccabi Haifa) für die 1992/93 neu geschaffene Champions League qualifizieren. Die Gruppe mit den späteren Finalisten Ajax Amsterdam und AC Milan, sowie dem griechischen Meister AEK Athen ist letztendlich aber doch eine Spur zu stark. Der "Skandal von San Siro" (Torhüter Konrad wird von einer Flasche aus dem Milan-Fanblock verletzt, dem AC Milan werden die Punkte vom 3:0-Sieg abgezogen, die Tore allerdings dem Mailänder Torkonto zugerechnet) ist noch allen in Erinnerung. Dank eines Auswärtssieges bei AEK und zweier Unentschieden gegen Ajax (0:0, 1:1 auswärts!) kommt es zu einem Entscheidungsspiel gegen den AC Milan um den Aufstieg in das Champions League-Viertelfinale: Eine denkbar knappe 0:1-Niederlage im ausverkauften Praterstadion bedeutet aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz leider das Aus.

Die Meisterschaftssaison verläuft wieder nach Wunsch. Die Vorentscheidung fällt in der drittletzten Runde durch ein 1:0 bei Austria Wien (Tor: Kocijan). Eine Runde vor Schluss ist dann der Meistertitel durch ein 2:0 gegen Steyr praktisch fix. Um die endgültige Gewissheit über das zweite Championat der Vereinsgeschichte zu erlangen, fahren am letzten Spieltag 7000 Fans auf den Innsbrucker Tivoli. Trotz einer 0:2-Niederlage werden wir wieder Meister, da Sturm Graz in Steyr der erforderliche Kantersieg mit acht Toren Differenz erwartungsgemäß misslingt.

1995/96

Als haushoher Meisterschaftsfavorit starten wir in diese Saison, um letztendlich über den Klassenerhalt froh sein zu müssen. International scheiden wir in der Qualifikation zur Champions Leauge unglücklich gegen Steaua Bukarest (0:0, 0:1 auswärts) aus. Differenzen zwischen Trainer Baric und einigen Spielern führen vier Tage danach zum Rücktritt des Erfolgstrainers. Nach einem kurzen Zwischenspiel von Hermann Stessl (nach einer 0:3-Heimniederlage gegen Ried im ersten Frühjahrsspiel wird er gefeuert) übernimmt Heribert Weber die Mannschaft. Nur aufgrund der Schwäche der beiden Abstiegskandidaten Steyr und Admira/Wacker geraten wir nicht in ernsthafte Abstiegsgefahr, letztendlich belegen wir den katastrophalen achten Platz, der nicht einmal für den UI-Cup reicht.

1996/97

Die Saison steht im Zeichen des totalen Umbaus der Mannschaft. Trotz des Ausverkaufs der Stars Pfeifenberger, Jurcevic, Feiersinger, Mladenovic, Artner und weiterer Kaderspieler, sowie dem Karriereende von Fürstaller und Stadler, gelingt eine überraschend gute Herbstsaison. Der für die Transfers verantwortliche Vizepräsident Toni Haas beweist nämlich bei den Neueinkäufen eine gute Hand: Vor allem Libero Roman Szewczyk, Walter Kogler und Stürmer Laszlo Klausz erweisen sich als Goldgriffe. In der Winterpause sorgt der Transfer von Starkeeper Otto Konrad nach Saragossa für Schlagzeilen. Mit einem Zähler Rückstand auf Winterkönig Rapid ins Frühjahr gestartet, werden - abgesehen vom letzten, unbedeutenden Match - alle Heimspiele gewonnen; und die Austria holt überraschend den dritten Titel innerhalb von vier Jahren. Entscheidend vor allem der überzeugende 2:0-Sieg im direkten Duell gegen Rapid Wien zwei Runden vor Schluss der Meisterschaft. Die eklatante Auswärtsschwäche (nur ein Sieg in der Meisterschaft!) kostet uns leider den Einzug ins Cupfinale: beim Elfmeterschießen unterliegen wir im Halbfinale dem Zweitdivisionär Vienna nach einem 2:2 nach 120 Minuten im Elferschießen mit 7:8.

1997-2002: Letzte Jahre in Lehen

1997/98

Als Titelverteidiger sind wir auch Favorit für die neue Meisterschaft, zumal mit Valdas Ivanauskas der lang gesuchte Mittelstürmer gefunden zu sein scheint. Aber von Anfang an läuft in dieser Saison alles schief: schon der Meisterschaftsauftakt (0:2-Niederlage beim Aufsteiger Lustenau) verheißt nichts Gutes, aber es kommt noch viel schlimmer: zunächst ist Austria in der Qualifikation für die Champions-League gegen Sparta Prag chancenlos. Vor allem die blamable Darbietung beim 0:3 in Prag nach einem torloses Heimremis gerät zu einem zutiefst ernüchternden Erlebnis. Nach dem Scheitern dürfen wir uns aber noch im UEFA-Cup versuchen, aber auch hier ist in der ersten Runde Endstation: nach einem 4:3-Heimsieg führt die Austria im Rückspiel in Brüssel schon mit 2:0, verliert aber trotzdem noch mit 2:4 (vier Gegentore in 17 Minuten). Auch die Titelverteidigung in der heimischen Meisterschaft kann aufgrund einer eklatanten Auswärtsschwäche bald ad acta gelegt werden und im ÖFB-Cup scheiden wir (nach einem Elfmeterkrimi bei Vorwärts Steyr im Achtelfinale) mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Sturm Graz bereits im Viertelfinale aus. Im Frühjahr kommt es dann zum Rücktritt von Trainer Heribert Weber, der direkt zu Rapid Wien wechselt. Zum neuen Trainer wird die Legende Hans Krankl bestellt und er sorgt für frischen Wind in Lehen. Trotz einer Siegesserie in den letzen Frühjahrsrunden reicht es aber nur noch zu Endrang vier und damit zur UI-Cup Qualifikation.

1998/99

Edi Glieder wird mit 22 Toren Torschützenkönig. Karl Kodat (1970/71) und Oliver Bierhoff (1990/91) war dieser Titel trotz jeweils 23 Toren nicht vergönnt.

Nach einer weiteren Saison im gesicherten (vorderen) Mittelfeld der Tabelle, wird in der Meisterschaft wie im Vorjahr der 4. Endrang belegt. Edi Glieder wird mit 22 Toren Torschützenkönig der Bundesliga, darüber hinaus gewinnt die Austria das ÖFB-Hallenturnier und ist damit österreichischer Hallenmeister. Im ÖFB-Cup ist im Viertelfinale gegen Rapid Endstation, im UI-Cup erreicht die Austria das Finale, wo wir uns jedoch dem übermächtigen FC Valencia mit 0:2 und 1:2 geschlagen geben müssen.

1999/00

Die Jahrtausendwende sorgt für gravierende Änderungen: Die drückende Schuldenlast führt zur Gründung der Salzburg Sport AG und damit zu einer neuen wirtschaftlichen Struktur. Gleich nach Jahreswechsel erwirbt der Kärntner Halbleiterindustrielle Egon Putzi diese AG samt allen Verbindlichkeiten, die im Verlauf des Jahres eine kolportierte Gesamthöhe von fast 80 Millionen Schilling (ca. 5,8 Millionen Euro) erreichen und übernimmt mit dem bisherigen Marketing-Manager Toni Pichler als neuem Präsidenten sowie dem früheren Salzburg-Austrianer Günter Kronsteiner als Sportrdirektor auch die Klubgeschicke von Rudi Quehenberger. Er wird zum Ehrenpräsidenten ernannt, scheidet aber de facto völlig aus dem Klubleben aus. Drei Tage vor diesem Besitzerwechsel des Vereins endet die Trainerzeit von Hans Krankl, der mit seinem Assistenten Slavko Kovacic zu Fortuna Köln wechselt. Auf den "Goleador" folgt sein früherer Mannschaftskollege Miroslav Polak. Zugleich mit der Polak-Bestellung wird auch ÖFB-Rekordtorschütze Toni Polster zum Karriereausklang in den violett-weißen Dress geholt, leider kann "Toni Doppelpack" für die Austria nur selten einnetzen. Die gesamte Meisterschaft ist ziemlich durchwachsen und die Saison wird schlussendlich mit dem wenig berauschenden 6. Tabellenrang beendet. Auch aus dem erhofften ersten Pokalsieg wird nichts, denn obwohl wir wenige Tage davor in der Meisterschaft den GAK mit 5:1 besiegten, setzt es im Cupfinale im Ernst Happel-Stadion mit einem 3:4 im Elfmeterschießen (2:2 n.V.) eine bittere Endspiel-Niederlage gegen die Rotjacken.

2000/01

Unter dem neuen schwedischen Trainer Hans Backe wird ein Mittelfeldplatz angestrebt. In der Meisterschafte reicht es mit einer ausgeglichenen Bilanz von 13 Siegen, 10 Unentschieden und 13 Niederlagen und einer durchwachsenen Saison (u.a. drei Mal 0:3 gegen Rapid und 1:5 gegen Bregenz, aber auch 4:1 gegen LASK, 4:1 gegen FAK, 5:0 gegen Bregenz und 4:0 gegen GAK) wie im Vorjahr zu Platz 6. Im UI-Cup scheitern wir in der dritten Runde an Standard Lüttich, im ÖFB-Cup scheiden wir im Viertelfinale bei der Admira mit 0:2 aus.

2001/02

Auch diese Saison kommt es wieder zu einem Trainerwechsel: Hans Backe zieht es im September 2001 zum FC Kopenhagen, sein bisheriger Co-Trainer Lars Søndergaard, ein ebenfalls brillanter Taktiker und Verfechter der 4er-Kette, wird zum neuen Cheftrainer bestellt. Im Herbst kehrt Rudi Quehenberger wieder zur Austria zurück, übernimmt zusammen mit Heinz Kluppenegger 90% der Salzburg Sport AG und löst Toni Pichler als Präsident ab. Nach dem Herbst stand die Austria noch auf Rang 4, im Frühjahr rutschen wir jedoch noch um 2 Plätze ab, und dies trotz eines 6:1 (!) Heimerfolgs gegen Rapid in der 33. Runde. Zum dritten Mal in Folge beendete die Salzburger Austria die Meisterschaft somit auf Rang 6. Im 25.04.2002 Grazer AK - Austria Salzburg 2:0 n.V. scheiden wir erst im Halbfinale beim GAK mit 0:2 nach Verlängerung aus.

2002/03

Vier Niederlagen zu Saisonbeginn und Debakel wie ein 0:4 daheim gegen Austria Wien, ein 0:4 auswärts in Ried und ein 1:5 auswärts in Bregenz bringen das Abstiegsgespenst nach Salzburg-Lehen, wo wir uns am Herbstende in der 20. Runde mit einem 5:2 gegen den SV Ried offiziell mit einem gigantischen "Lehen bleibt in unserem Herzen"-Transparent über die gesamte Tribüne sowie schlussendlich zwei Runden später mit einem 2:1 gegen Sturm Graz vom ehrwürdigen Lehener Stadion verabschieden. In der ersten Frühjahrssaison auf Kunstrasen im neuen EM-Stadion Wals Siezenheim folgt in der Meisterschaft unter den Augen des zum Sportdirektor bestellten Söndergaard-Supervisors Didi Constantini nach einem unglücklichen 0:1-Auftakt bei der Wiener Austria eine 13-Spiele-Serie mit 8 Siegen und 5 Unentschieden, welche die Austria noch auf den 3. Platz und zur Teilnahme am UEFA-Cup führt. Mit dem neuen Stadion, einer guten Mannschaft mit Routiniers & jungen Talenten und der zurückgekehrten Euphorie unter den Fans blicken wir voller Vorfreude in die neue Saison, jedoch weicht diese Vorfreude schnell der peinlichen "Scheich-Affäre", die den Verein viel Reputation in der Öffentlichkeit kostet.

2003-2005: Wals - Krisen, Tod und Abschied

2003/04

Trotz der vielversprechenden Frühjahrsserie soll sich schnell zeigen, dass das EM-Stadion kein guter Boden für die Austria ist. Zwar spielt im 70. Jahr der Vereinsgeschichte mit Thomas "Icke" Häßler ein deutscher Weltmeister in Salzburg, aber die Hoffnung, auch diesmal vorne dabei zu sein, bleibt in diesem ersten vollen Jahr in Wals-Siezenheim unerfüllt. Die restlichen neuen Spieler wie Kahraman, Bilic, Kocak, Teber oder Amoah haben leider nicht die Klasse von "Icke" und mit Roland Kirchler verlässt zudem ein führender Leistungsträger die Austria während der Saison in Richtung Pasching. Im UEFA-Cup müssen wir auf die ungeliebte Gugl nach Linz ausweichen, da die Austria für den Kunstrasen im EM-Stadion keine Genehmigung der UEFA hat. In der ersten Runde schalten wir Udinese nach einer 0:1-Heimniederlage mit einem unerwarteten und sensationellen 2:1-Auswärtserfolg aus, in der zweiten Runde kassieren wir gegen Parma jedoch eine bittere 0:4 und 0:5 Pleite. Die Meisterschaft spiegelt dasselbe trostlose Bild. Man steht - sogar noch ärger als im Herbst davor - vom Start weg mit dem Rücken zur Wand. Sechs Niederlagen plus ein 0:0 in den ersten sieben Saispnpartien übertreffen in negativer Hinsicht sogar die bisherige Minusrekordmarke von sechs Flops in Folge aus dem Jahre 1959, und nach der 15. Runde muss der bei den Fans sehr beliebte Lars Söndergaard sein Traineramt an den seit kurzem amtierenden Sportdirektor Peter Assion abtreten. Diese Interimslösung wird zu einer dauerhaften, als der im Winter verpflichtete Trainer Walter Hörmann nach nur vier (verlorenen) Spielen gefeuert wird und Peter Assion erneut zur Sportdirektor-Funktion auch jene des Trainers mit übernimmt. Wie bereits nach seiner ersten Amtsübernahme im Herbst gelingen unter Assion wichtige Punkte im Abstiegskampf. Am Ende reicht es sogar noch zu Rang sieben. Dies ist auch der beste Tabellenplatz im Laufe der gesamten Saison (!), in welcher wir insgesamt 11 Mal am Tabellenende standen. Zahlreiche Spieler verlassen die Austria zu Saisonende, unter anderem auch das langjährige Abwehrbollwerk Roman Szewczyk. Im ÖFB-Cup folgt das Aus im Achtelfinale nach einem 0:4 beim FC Kärnten.

2004/05

Zum dritten Mal in Folge legt die Austria einen katastrophalen Herbst hin und mit nur drei Punkten Vorsprung auf das Schlusslicht SW Bregenz geht die Mannschaft in die Winterpause. Auch im Frühjahr, in dem der in seiner Heimat Kroatien zum "Trainer des Jahres" gekürte frühere Austria-Fanliebling Nikola Jurcevic zuerst nach zwei Runden an Stelle von Peter Assion inthronisiert, dann aber bald nach dem Einstieg von Red Bull durch Jara-Statthalter Manfred Linzmaier abgelöst wird, heißt es weiter zittern. Die zahlreichen Spielernotkäufe, die zwei gehörigen Debakel gegen Rapid (0:5) bzw. im ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen den Regionalligisten SKN St. Pölten (1:5) und die anhaltenden Trainerwechsel strapazieren die Nerven der Fans. Nachdem der Klassenerhalt dank einer noch katastrophaler spielenden Bregenzer Mannschaft schlussendlich doch vorzeitig gesichert war und der Einstieg des Wirtschaftsgiganten Red Bull eigentlich zu neuer Euphorie und Vorfreude auf eine erfolgreiche Zukunft führen hätte sollen, endet die Saison mit großer Wehmut, als sich in den letzten Wochen immer deutlicher abzeichnet, dass die Austria aus Salzburg in der bekannten und geliebten Form nach den Vorstellungen des neuen Eigentümers nicht mehr weiter exístieren soll. Heiko Laessig, der der Austria neun Jahre lang hervorragende Dienste als Spieler und auch Kapitän erwiesen hat, beendet mit Saisonende seine aktive Karriere als Fußballer.

2005/06

Bescheid der Vereinsbehörde

Red Bull übernimmt am 6. April 2005 die Salzburg Sport AG und damit den Fußballbetrieb der Salzburger Austria. Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz präsentiert seinen persönlichen Berater Franz Beckenbauer, Klubpräsident Rudi Quehenberger ist froh, dass sich "seine Arbeit für den Salzburger Fußball nun endlich gelohnt hat". Es herrscht zunächst große Euphorie, auch unter den treuesten Anhängern, nur wenige ahnen ansatzweise, was in den nächsten Monaten folgen sollte. Im Laufe der nächsten Wochen spuken jedoch erstmals Gedanken an einen "rot-blau-silbernen FC Red Bull" durch die Salzburger Fanszene, weshalb traditionsbewusste Choreographien, eine Unterschriftenaktion, eine Flut an Leserbriefen und andere positive Aktionen von den violett-weißen Anhängern gesetzt werden.

Diese und zahlreiche andere Aktivitäten für den Erhalt der Tradition beeindrucken die neue Vereinsführung nicht im Geringsten, zwar beschließt man zur präventiven Beschwichtigung traditionalistischer Klubmitglieder bei der Generalversammlung am 4. Juni 2005, dass die offiziellen Vereinsfarben weiterhin Violett/Weiß bleiben sollen, doch schon der 13. Juni wird zur Stunde der Wahrheit, als bei der Mannschaftspräsentation im Hangar 7 die neuen Dressen vorgestellt werden: Zu Hause will man ab sofort in Rot/Weiss, und auswärts in Blau auftreten. Von Violett keine Spur. Weiters wird als Gründungsjahr anstatt 1933 das Jahr 2005 angegeben (was erst nach Intervention der Bundesliga notgedrungen wieder geändert wird, da man nur als Rechtsnachfolger bei zumindest offizieller Wahrung der Vereinsidentität in den Genuss der Lizenzierung kommt, andernfalls - also als neugegründeter Verein - man in der untersten Spielklasse neu beginnen müsste). Und als zusätzlicher Beweis des völligen Neustarts bei gleichzeitigem totalen Bruch mit jeglicher Tradition schreibt man bei den Spielerporträts jener Akteure, die in der vorangegangen Saison auch bei Austria Salzburg spielten, in die Rubrik "letzter Verein": SV Salzburg.

Es ist also klar: Red Bull Salzburg sieht sich als neuer Verein, Zitat "ohne Geschichte und Archiv", und will mit dem SV Austria Salzburg absolut nichts zu tun haben - dieser Verein dient einzig nur noch als Lieferant der Bundesligalizenz. Dies und weitere Absurditäten rufen viele alte Austrianer und die Fanclubs auf den Plan, die ab dem 30. Juni unter dem Zusammenschluss "Initiative Violett-Weiß" antreten, um die Tradition des SV Austria Salzburg auch bei Red Bull Salzburg zu konservieren.

Anfangs stößt diese "IVW" ausschließlich auf taube Ohren, als freilich aber die sportlichen Leistungen des neuen "Wunderteams" zunächst weit unter den hochfliegenden Erwartungen bleiben und die Presse dem sogenannten "Farbenstreit" immer mehr Platz einräumt, befürchten die Marketing-Strategen von Red Bull einen Imageschaden und man lädt die IVW zu Gesprächen ein. Das Schlussangebot seitens Red Bull an die Initiative nach 4 Gesprächsrunden ist für die Austrianer nicht nur enttäuschend, sondern schlichtwegs inakzeptabel: Kleine violette adidas-Logos auf weißen Dressen, eine violette Kapitänsschleife und violette Tormannstutzen.

Von Anfang an sind diese Verhandlungen offensichtlich nur ein Spiel auf Zeit um die Initiative Violett-Weiß, die die Gespräche danach abbricht, in der Öffentlichkeit als Ewiggestrige und Radaubrüder zu diffamieren. Dass die violette Fangemeinschaft aber alles andere als gerade das ist, stellt sie noch im Herbst unter Beweis. Gleich nach Abbruch der Gespräche bemüht man sich unverzüglich um die Wiederauferstehung des Traditionsvereins und am 7. Oktober wird schließlich der "Sportverein Austria Salzburg" in das Vereinsregister eingetragen.

Schnitzelsemmerl sorgen für Eigenständigkeit

Frühjahr 2006

Milan Pavlovic, Spielertrainer und Kapitän

Mit der endgültigen Trennung der Wege vom FC Red Bull Salzburg stehen die Fans der Violetten im Oktober 2005 ohne Verein sozusagen "auf der Straße". Für die führenden Leute der Fanclubs und der Inititive Violett-Weiß ist klar, dass eine "neue" Austria Salzburg her muss - und das möglichst schnell. Daher kommt das Angebot der Fußballer des PSV/SW Salzburg gerade recht: Hannes Krawagna und die violette Ikone Hannes Winklbauer unterbreiten der Austria das Angebot, die Fußballsektion des PSV/Schwarz-Weiß aus dem PSV Gesamtverein auszugliedern und eröffnen Austria Salzburg damit die Möglichkeit auf einen violetten Neubeginn in der Salzburger Landesliga (4. Leistungsstufe). Auch PSV-Präsident Strasser ist von der Belebung "seiner" sportlich und organisatorisch im Absturz befindlichen Fußballer zunächst angetan, und so wird zugesagt, dass der Fußballverein über eine außerordentliche Generalversammlung in einen Zweigverein PSV/Austria Salzburg ausgegliedert wird. Da eine Namensänderung im laufenden Bewerb nicht möglich ist, startet der PSV/SW nach einem sehr langen Winter - unterstützt von rund 2000 Austria-Fans - in den Farben Violett und Weiß und mit dem Vereinswappen von sowohl der Austria und dem PSV mit einem denkwürdigen 2:1-Triumph über Titelkandidat Eugendorf in die Frühjahrssaison.

Die über den Winter u.a. mit Luka Kovacic und Bernhard Huber verstärkte Truppe liefert in der Folge einen aufopferungsreichen Kampf um den Klassenerhalt, der gegen Ende der Meisterschaft schon verloren scheint. Doch durch Patzer der Konkurrenz bekommen die Violetten rund um Kapitän und Publikumsliebling Milan Pavlovic im letzten Meisterschaftsspiel gegen Fixabsteiger Schwarzach doch noch die Chance, mit einem Sieg in der Landesliga zu verbleiben: und ausgerechnet das für dieses Spiel reaktivierte Schwarz-Weiß-Urgestein Gerald Berger fixiert am SAK-Platz kurz vor Ende mit seinem 1:0-Siegtreffer den von 1.800 Austria-Fans viel umjubelten Klassenerhalt. Schlussendlich leider umsonst, sowohl für die Austria, als auch für den PSV/SW, wie sich später herausstellen soll.

Denn hinter den Kulissen kommt es schon während der laufenden Meisterschaft zu gröberen Verstimmungen zwischen der Fußballsektion und dem SV Austria Salzburg auf der einen, und dem PSV/SW-Präsidium rund um Dr. Strasser auf der anderen Seite, weil die zugesagte Zweigvereinsgründung immer wieder und aus den verschiedensten Gründen hinausgezögert wird. Schlussendlich findet sich auch noch ein offizieller Grund, der von PSV/SW-Seite genannt werden kann, um der Austria "Vertragsbrüchigkeit" vorzuwerfen: ein paar vermeintlich "illegal" verkaufte Schnitzelsemmeln mißfielen dem PSV/SW-Präsidium so sehr, dass man die Zusammenarbeit für beendet erklärt - die "Schnitzelsemmelaffäre" ist geboren. Verzweifelte Versuche, das Projekt über eine Generalversammlung zu retten, scheitern ebenso, wie der letzte Anlauf von Krawagna & Co., über Rechtsberater Dietmar Emich eine juristische Lösung des Problems zu finden.

Der Vorstand der Austria steht also vor seiner bisher schwierigsten Entscheidung, nämlich entweder auf ein weiteres Jahr als violetter PSV in der Landesliga zu kicken, ohne fixe Zusage, dass die Fußballer wirklich jemals aus dem PSV ausgegliedert werden, oder aber den Fans einen Sturz um weitere 3 Ligen in die zweite Klasse zuzumuten - auf der Basis von viel Begeisterung, aber ohne über einen Fußballplatz, auch nur einen einzigen Kicker, Ausrüstung und Ähnliches zu verfügen. Mit klarer Mehrheit (wenn auch nicht einstimmig) entscheidet der Vorstand am 14. Juni 2006, das Schicksal der Austria in die eigenen Hände zu nehmen, aber nicht ohne sich vorher der Mitarbeit von versierten Kennern des Salzburger Fußballs zu versichern.

2006-2010: Wie Phönix aus der Asche

2006/07

Mario Schleindl wird Torschützenkönig

Nach dem Beschluss „Eigenständigkeit“ werden als Trainer Gustl Kofler und als sportlicher Leiter Gerhard Stöger - er arbeitete bereits bei der „alten Austria“ als Nachwuchsleiter - installiert. Zusammen mit Wolfgang Monger formen sie innerhalb von nur drei Wochen ein schlagkräftiges Team.

Das erste Pflichtspiel in Eigenständigkeit bestreitet die Austria im Cup gegen Anif: Austragungsort ist der Unions-Platz mit seiner 60 Jahre alten Holztribüne. Nonntal bleibt auch für die restliche Saison die sportliche Heimat der Violetten. Das Spiel gegen Anif wird zwar mit 0:6 verloren, die Freude über die zurückgekehrte Austria steht aber im Vordergrund. Den ersten Sieg fährt man dann nur eine Woche später auswärts gegen den Lieferinger SV ein, das Ergebnis lautete wiederum 6:0 – diesmal allerdings für die Austria.

Erst in Runde Fünf wird die Siegesserie gestoppt, Michaelbeuern feiert einen 1:0 Sieg. Auch ein paar Wochen später werden beim zweiten Verfolger Schleedorf Punkte abgegeben und trotz eines violetten Dauerlaufs auf ein Tor will der Ball partout nicht ins Tor – der Endstand lautet 0:0. Damit steht man bis zur letzten Herbstrunde auf Platz Drei der Tabelle, erst in allerletzter Minute kann man mit einem glanzlosen 1:0-Sieg in Nussdorf den Herbstmeistertitel feiern.

In der Winterpause folgen die nächsten Schicksalsschläge für die ohnehin leidgeprüften Violetten: Nach einem Besuch bei den befreundeten Schwarz-Gelben aus Dortmund kommt Austria-Fan Gerhard Weiß bei der Rückfahrt durch einen Unfall tragisch ums Leben. Knapp 1.000 Anhänger verabschieden ihn würdig in seinem Heimatort Pfarrwerfen. Ein paar Wochen später brennt die altehrwürdige Holztribüne in Nonntal nach einer Zündelei von Kindern zur Gänze ab. Doch nach einer tollen Hallensaison (Viertelfinale im Salzburger Stier und Platz Acht in der Hallen-Landesmeisterschaft) baut der Verein mit Hilfe zahlreicher Anhänger eine Behelfstribüne in Nonntal auf.

Platz Eins in der Tabelle wird im Frühjahr schließlich nicht mehr abgegeben - im Gegenteil: Man baut den Vorsprung kontinuierlich aus, ehe man am 9. Juni 2007 mit 17 Punkten Vorsprung den Meistertitel der 2. Klasse Nord A feiert - den ersten Titel für die Austria seit 10 Jahren. Die Meisterfeier braucht den Vergleich mit den Titelgewinnen in den 90ern nicht scheuen: Die neu eingespielte Austria Hymne „Go, Go, Goal! – Wir singen nur für Violett“ wird präsentiert, ehe fast 2.500 Fans im eigens aufgestellten Festzelt den Aufstieg in die 1. Klasse Nord feiern.

2007/08

Befreit von einer großen Last startet die Austria in den Meisterschaftsbetrieb der 1. Klasse Nord. Denn nur wenige Tage vor dem ersten Spiel erfolgt die Einigung mit dem Dachverband ASKÖ über eine künftige Nutzung des Stadions Maxglan auf der Sportanlage West. Aufgrund von Zahlungsverbindlichkeiten des bislang dort ansäßigen ASK Salzburg und eines bereits auf Gerichtsebene schwelenden Konflikts zwischen der ASKÖ und dem ASK Salzburg wird dieser gerade zum richtigen Zeitpunkt für die nicht in diese Streitigkeiten involvierte Austria verfügbar. Ein Weiterverbleib auf dem Unions-Platz in Nonntal war durch die beginnenden Umbauarbeiten zum "Sportzentrum Mitte" nicht mehr möglich.

Und sportlich soll sich der Herbst als sehr erfolgreich erweisen: Unter anderem verstärkt durch den aus beruflichen Gründen nach Salzburg übersiedelten Niederösterreicher Mario Lenz und durch den früheren U-17 Nationalspieler Michael Geier von Westligist SV Grödig kann die Austria ihre beiden schärfsten Konkurrenten FC Bergheim und USK Obertrum besiegen, allein gegen Union Hallein verliert man durch ein Last-Minute-Tor der Salinenstädter die Punkte. Wie im Vorjahr kann sich die Austria damit die Winterkrone sichern.

Nach personellen Veränderungen in der Winterpause - Obmann Moritz Grobovschek wird vom Finanzvorstand der Austria in den letzten Bundesligajahren, Gernot Blaikner, abgelöst und Gustl Kofler tritt nach Differenzen mit der Mannschaft zurück - setzt sich der tolle Erfolgslauf der Mannschaft fort: In der Meisterschaft wird kein einziger Punkt mehr abgegeben und im Halbfinale des Landescups, für das sogar der frühere Publikumsliebling Hans-Gerd Schildt aus Kiel anreist, scheitert man erst durch ein Tor nach einem abgefälschten Freistoß in der Nachspielzeit. Zu Saisonende findet man mit Miroslav Bojceski auch einen neuen Trainer für die kommende Saison in der 2. Landesliga.

2008/09

Die neue Saison beginnt wie die alte aufgehört hat. Mit Siegen am laufenden Band. Hauptverantwortlich ist der ehemalige LASK-Stürmer Mersudin Jukic, welcher allein bis zum Winter 19 Tore in 15 Runden erzielt. Auch ist es gelungen, erstmals einen Aktiven aus Bundesligazeiten zurückzuholen. Helmut Rottensteiner verstärkt die Austria und erweist sich ebenso wie Jukic und Nicholas Mayer als absolute Topverstärkung. Zwar fällt die sportliche Bilanz bis zum Winter etwas schlechter aus, jedoch patzen die Mitfavoriten SV Kuchl und SV Wals-Grünau gehörig und sichern der Austria die Winterkrone. Mit Miroslav Bojceski, der erfolgreich von Grödig auf den Trainerposten geködert wird, Topstürmer Mario Lenz, welcher beruflich zurück nach Ostösterreich muß, und Christian Neff, der Arbeitsbiene aus dem Vorstand, muß die Austria im Winter mehrere schmerzhafte Abgänge wettmachen. Didi Emich - zu Anfang der 90er Jahre selbst Stürmer bei der Austria - wird als neuer Trainer präsentiert, Christof Kopleder als Ersatz für Lenz geholt. Mit der von Emich neu formierten Viererkette wird im Frühjahr kein Spiel mehr verloren und die Austria steigt mit 13 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten SV Wals-Grünau in die 1. Landesliga, die höchste Salzburger Spielklasse, auf. Nach Mario Schleindl und Mario Lenz stellt die Austria mit Mersi Jukic zum dritten Mal in Folge den Torschützenkönig.

2009/10

Bernd Winkler (rechts neben Daniel Kastner) kann nun von seinem Landesliga Torschützentitel singen

Für viel Diskussionsstoff sorgt zu Beginn der Transferzeit der überraschende Wechsel von Topscorer Jukić zum Regionalligsten SV Grödig. Die Austria holt mit Bernd Winkler einen altbekannten Ersatz, der die Jahre zuvor allerdings eher defensive Aufgaben erfüllt hatte - doch schon zum Saisonauftakt belehrt Winkler alle Kritiker eines Besseren und sichert den Violetten mit einem Hattrick bei Titelkonkurrent Eugendorf einen perfekten Saisonauftakt. Die Herbstsaison verläuft in der Folge fast schon "wie gewohnt": bis auf eine Niederlage in Saalfelden und einen bitteren Ausrutscher ausgerechnet im Heimderby gegen den SAK 1914 - der ersten Meisterschafts-Heimniederlage seit dem Neubeginn überhaupt - marschiert die Austria souverän an der Tabellenspitze und überwintert mit 5 Punkten Vorsprung auf die ersten Verfolger FC Pinzgau und SV Hallwang.

Die Frühjahrssaison verläuft dann äußerst turbulent, nachdem die Austria einige Punkteverluste gegen Vereine aus den unteren Tabellenregionen hinnehmen musste, wird das Stadtderby im Nonntal zur Belastungsprobe für den Verein: nach zwei verschossenen Elfern unterliegt die Austria den Blau-Gelben mit 1:2, der gesamte Vorstand legt als Konsequenz auf Ausschreitungen bei diesem Spiel im Sportzentrum Mitte seine Funktionen nieder. In zwei hektischen Wochen gelingt es jedoch, einen neuen Vorstand rund um den neuen Obmann Walter Windischbauer und Ex-Austria-Vizepräsident Hans Gegenhuber zu installieren. Der bei den Fans massiv in die Kritik geratene Trainer Emich wird im Amt bestätigt, und rechtfertigt diese Entscheidung mit 4 Siegen in den ausstehenden 4 Spielen. In der vorletzten Runde wird der Titel mit einem 2:1-Auswärtssieg beim FC Hallein 04 fixiert - nur zwei Tage nach der offiziellen Inthronisation des neuen Vorstandes. In der Rekordzeit von nur 4 Jahren ist damit der Austria der Sprung aus den Tiefen der 2. Klasse in die dritthöchste österreichische Leistungsstufe, die Regionalliga West, gelungen und mit dem Meistertitel wird auch erstmals wieder die Teilnahme am ÖFB-Cup fixiert. Mit 23 Meisterschaftstoren stellt Winkler nach Jukic, Lenz und Schleindl erneut den Torschützenkönig der Liga.

2010-2015: Lehr- und Herrenjahre in der Westliga

2010/11

In die erste Westliga-Saison geht Austria Salzburg gleich mit einer Top-Verstärkung. Mit Marko Vujic gelingt es Vize-Prädient Hans Gegenhuber einen Knipser mit Profi-Erfahrung an die Salzach zu locken. Mit Dominik Borozni stößt der Bruder des ehemaligen Spielmachers Damir Borozni, ein ehemaliger Austria Salzburg Amateur, heim zu den Violetten. Das erste Spiel findet auswärts gegen die SCR Altach Amateure statt, die Austria muss um das Unentschieden hart kämpfen und es zeichnet sich ab, dass viele arrivierte Spieler bereits an ihre Grenzen gelangt sind. Nur eine Woche später berschert die Austria ihren Fans mit gewaltigem Einsatz den wohl schönsten Moment seit der Neugründung 2005: Trotz einer schnellen Führung durch den späteren Nationalspieler Martin Hinteregger kann das hochgerüstete Nachwuchsteam des FC Red Bull durch einen Vujic Doppelpack mit 2:1 geschlagen werden.

Der Rest des Herbstes läuft durchwachsen. Weh tut vor allem die Niederlage gegen die Wacker Innsbruck Amateure, wo Provokationen der Innsbrucker Fans und Spieler (Stallmist im Gästesektor und Präsentation eines "Sauschädels" durch den Innsbrucker Torhüter) zu unschönen Szenen nach dem Spiel führen, die in der Folge immer wieder als Begründung für Spielabsagen durch Tiroler Vereine und Behörden führen. Besonders Union Innsbruck sieht sich außerstande, ein Spiel gegen die Violetten veranstalten zu wollen.

Im Frühjahr wird durch Sonko Pa - ein weiterer Spieler der früheren violetten Fohlen - die Abwehr stabilisiert und selbst das Spiel gegen Union Innsbruck findet statt, wenngleich nur als "Geisterspiel" mit bloß akkreditierten Zuschauern. Der violette Fanblock steht der Mannschaft dennoch bei, supportet von außerhalb des Stadionareals (mit Blick auf das Spiel) und schlägt den Tirolern somit gekonnt ein Schnippchen. Schließlich endet die Aufstiegssaison mit einem versöhnlichen fünften Platz in der Tabelle, der beste Endrang eines Westliga-Aufsteigers seit 20 Jahren, versüßt noch durch den Torschützentitel von Marko Vujic. In diesen Unterhaus-Jahren ist dies die einzige Saison ohne Titel für den Verein selbst. In den kommenden zwei Saisonen steht zumindest der Salzburger Landescup-Sieg zu Buche.

2011/12

Marko Vujic freut sich über den zweiten Torschützen-Titel in Serie

Als Mitte August der riesige Jubel über einen 2:0 Sieg gegen den großen Konkurrenten aus Wals-Siezenheim durch Tore von Kapitän Florian Hirsch und Nico Mayer langsam wieder abebbt, zeigt sich immer mehr, dass der Kader der Austria zu klein und nur bedingt ligatauglich ist. Viele verdiente Spieler aus vergangenen Saisonen spielen in der Westliga an ihrer Leistungsgrenze. Auch der Rücktritt von Trainer Dietmar Emich nach einer 0:4 Niederlage im Heimspiel gegen die SCR Altach Amateure kann das Team nicht wachrütteln: Das den restlichen Herbst von Gerhard Stöger interimistisch geführte Team kann von sieben Spielen nur noch eines gewinnen und verliert gleich fünf mal.

Den Umbruch im Team leitet dann nicht Legende Johann Krankl ein, der in dieser Saison lediglich für ein Showtraining samt Autogrammstunde zur Austria zurückkehrt, sondern Thomas Hofer und sein "Co" Christian Schaider, die im Dezember vom Westliga-Topklub USK Anif die vorzeitige Freigabe erhalten. Vier Routiniers mit violetter Vergangenheit stabilisieren im Frühjahr das Team: Patrick Mayer und Sonko Pa machen Platz für Alex Schriebl, Miro Milosevic, Georg Seidl und Mihael Rajic, die mit ihrer Erfahrung für einen nie gefährdeten Klassenerhalt sorgen.

Der Sieg im Landescup mit einem 4:0 gegen den ewigen Erzrivalen SAK 1914 und der Torschützentitel von Marko Vujic krönen das Ende einer Saison, die von vielen Höhen und Tiefen geprägt war.

Im Winter wird dabei von Tom Hofer und Christian Schaider wohl der Grundstein für das gelegt, was erst zu Saisonende öffentlich wird: Dem Trainerteam folgt vom USK Anif nicht nur Michael Perlak, der Sohn von Austria-Legende Gerhard Perlak, sondern auch noch Torwart Stefan Ebner, Raimund Friedl, Rene Zia, Simon Sommer und Leonhard Ettlmayr, deren Transfers nach und nach bereits das ganze Frühjahr hindurch bekannt gegeben werden.

2012/13

Zu Beginn der neuen Saison stoßen noch weitere Spieler zur Austria: Der spätere Kapitän Matthias Öttl vom SV Pasching, der noch recht unbekannte Karim Onisiwo vom TSV Neumarkt, der seine Ausbildung beim First Vienna FC erhielt, sowie Christoph Hübl - ebenso wie Onisiwo von Neumarkt.

Die Saison soll eine fast perfekte werden: Nicht nur wird Marko Vujic zum dritten Mal in Serie Torschützenkönig, auch der Titel im Salzburger Landescup kann verteidigt werden. In der Meisterschaft landet man auf dem zweiten Platz - mit 6 Punkten Rückstand lediglich hinter einem stark aufgerüstetem "FC Liefering" - der in die Fußballwelt von Red Bull überführte vormalige USK Anif, umbenannt und geographisch versetzt um die Aufstiegsrestriktionen des ÖFB zu umgehen.

Dass für die Austria der Aufstieg und eine Rückkehr in den Profifußball mit diesem Kader plötzlich möglich erscheint, ist offenkundig. Schon in der Winterpause wird beim ÖFB um eine Bundesligalizenz angesucht, die aufgrund der klaren infrastrukturellen Defizite der Anlage in Maxglan allerdings von der Bundesliga abgelehnt wird. Das politische Lobbying von Austria Obmann Walter Windischbauer ist allerdings erfolgreich: Am 15. März fasst der Salzburger Gemeinderat den Beschluss, die Errichtung einer fernsehtauglichen Flutlichtanlage und die weiteren von der Bundesliga vorgeschriebenen baulichen Adaptierungen im Falle eines Aufstieges finanziell zu unterstützen. Im Juni fahren Bagger auf um einen lange schon versprochenen Kunstrasen auf dem Trainingsplatz zu realisieren.

Über die künftige sportliche Strategie wachsen die Differenzen zwischen der sportlichen Leitung und dem Trainer. Thomas Hofer gibt schließlich seinen Abschied von der Austria mit Saisonende bekannt - trotz der erfolgreichsten Austria Saison seit vielen Jahren. Christian Schaider wird in Fankreisen zwar als Nachfolger favorisiert, entscheidet sich aber für einen Wechsel als Cheftrainer bei der SV Grödig 1b.

2013/14

Als Nachfolger von Thomas Hofer wird schließlich die violette Legende Miro Polak präsentiert, der als Spieler Ende der 80er Jahre gemeinsam mit Johann Krankl für die damalige Rückkehr der Austria in das Fußball-Oberhaus gesorgt hat und der als Trainer bereits im Frühjahr 2000 für den letztmaligen Einzug in das ÖFB-Cup-Finale verantwortlich war, welches erst knapp im Elfmeter-Schießen verloren ging. Unterstützt wird Polak von Thomas Klochan, zuvor Torwart-Trainer bei der Austria.

Einen schönen Start in die Saison vollbringt die Salzburger Austria mit dem Sieg im ÖFB-Cup gegen das damalige Sensationsteam des SV Grödig, das eben erst in die österreichische Bundesliga aufgestiegen ist und in dieser Saison dort noch den dritten Platz markiert. Leider scheitert man im anschließenden Duell gegen den SV Mattersburg mehr an sich selbst als an dem Gegner: Ein unglückliches Eigentor des jungen Verteidigers Simic sorgt für den Ausgleich der Mattersburger kurz vor dem Schlusspfiff. Das anschließende Elfmeterschießen geht dann verloren.

Die Meisterschaft verläuft hingegen wie ein einziger Wunschtraum: Angeführt von den groß aufspielenden Michael Perlak und dem blitzschnellen Karim Onisiwo werden die meisten Gegner dominiert. Mit nur einer Niederlage (im vorletzten Meisterschaftsspiel gegen Verfolger Wattens) und 79 Punkten wird die Austria auch überlegen Westliga-Meister. Zum dritten Mal in Folge geht auch der SFV-Cup an die Violetten. Die Bundesliga-Lizenz ist bereits unter der Auflage erteilt, dass die infrastrukturellen Defizite der Anlage im Sommer beseitigt werden. Nur noch die Relegationsspiele gegen den FAC stehen noch zwischen der Austria und dem absoluten Glück.

Einen kleinen Dämpfer gibt es bereits vorab: Im Vertragspoker um die kommende Saison - eine Umstellung auf den Profi-Betrieb ist ja möglich - können sich Gerhard Stöger und Miro Polak nicht einigen. Die Austria muss also erneut mit einem neuen Trainer in die nächste Saison.

Das Hinspiel gegen den FAC endet noch recht verheißungsvoll. Allerdings ist das Ergebnis eher glücklich, der FAC dominiert das Spiel vor allem im Mittelfeld mit großer Kampfkraft, der Ausgleich von Mihael Rajic erfolgt erst in der 92. Minute. Die richtigen Schlüsse für das Rückspiel werden nicht gezogen, die Austria tritt daheim zu offensiv auf und nach einem gelungenen Konter des FAC in Minute 20 wird schnell klar, dass man auch von der Auswärtstorregel nicht profitieren wird können. Das Spiel endet schließlich mit 0:3, eine tolle Saison endet in Tränen. Als erste große Auswirkung des Nicht-Aufstieges können auch die großen Leistungsträger Perlak und Onisiwo nicht mehr gehalten werden, gemeinsam mit dem talentierten Eigengewächs Fabio Strauß wandern sie zu Bundesliga-Vereinen ab, die einen zum SV Mattersburg, der andere zum SV Grödig. Auch der mehrfache Westliga-Torjäger Marko Vujic möchte kürzer treten und verlässt den Verein.

2014/15

Schon am Tag nach der bitteren Niederlage wird mit Klaus Schmidt bereits ein neuer Trainer präsentiert, vormals Co-Trainer von Josef Hickersberger beim Nationalteam von Bahrain und zuletzt beim Kapfenberger SV als Trainer tätig. Die erste große Aufgabe des Trainers wird mit der Präsentation von Andreas Bammer als Nachfolger für den abgewanderten Marko Vujic auch mit Bravour absolviert. Aber gerade Perlak und Onisiwo werden mehr durch das Kollektiv, denn durch teure Einzelverpflichtungen zu kompensieren sein.

Einen schönen Beleg für das Infrastruktur-Defizit der Austria gibt dabei die ÖFB-Cup-Auslosung gegen den FC Blau-Weiß Linz, da die Veranstaltungsbehörde für das Spiel schlichtweg keine Genehmigung erteilt. Ein anderer Veranstaltungsort muss gefunden werden. Da für das EM-Stadion Wals-Siezenheim allerdings keine Lösung mit dem Hauptmieter gefunden werden kann, muss die Austria mangels massentauglicher Infrastruktur in Salzburg im benachbarten Oberösterreich suchen. Die Linzer "Gugl" ist dabei lange im Gespräch, schließlich kann mit dem Stadion Vöcklabruck ein näheres Ausweichquartier gefunden werden. Das Spiel wird auch mit 2:0 gewonnen, die Austria hat aber weiterhin "Lospech" und mit dem SK Sturm Graz einen übermächtigen Gegner, gegen den in Maxglan wieder kein Spiel ausgetragen werden darf. Nicht nur wird dieses Spiel - ausgetragen erneut in Vöcklabruck - mit 5:0 verloren, es kommt auch außerhalb des Stadions zu Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Fangruppen beider Lager und sorgt für negative Presse und unnötige Strafen.

Die Meisterschaft verläuft dafür mehr als zufriedenstellend. Zwar wird zweimal in den Salzburg Derbys gegen St. Johann und Eugendorf gepatzt, aber gerade das wichtige Spiel gegen den größten Verfolger Wattens gewonnen, allerdings jagt Wacker Innsbruck Sportdirektor Florian Klausner den Austria-Trainer Klaus Schmidt und will diesen unbedingt als Nachfolger für Michael Streiter installieren. Es kommt schließlich zwischen den Vereinen zu einer finanziellen Einigung und die Austria steht erneut ohne Trainer da.

Der neue Trainer wird in der Winterpause mit dem Norweger Jørn Andersen präsentiert. Der frühere Torschützenkönig der deutschen Bundesliga lebt inzwischen in Berchtesgaden. Gerade als Aufstiegs-Trainer vom FSV Mainz 05 besitzt der Norweger viel Anerkennung in der Sportwelt. Da die Austria erneut ein gutes Frühjahr spielt, kann sie sich wieder vor Wattens Platz 1 in der Endtabelle sichern, was diesmal den direkten Aufstieg in die zweite Spielklasse bedeutet.

2016-2018: Rückkehr in den Profifußball, Insolvenz und Sanierung

2015/16

Mit Somen Tchoyi war ein Spieler mit Premiere League Erfahrung im Kader (Foto: Steindy)

Es ist vollbracht! Die Austria ist im Profifußball zurück. Die Gegner heißen fortan Linzer ASK und Wacker Innsbruck statt FC Dornbirn und FC Kitzbühel. Namhafte Neuverpflichtungen wie Somen Tchoyi, Haris Bukva oder Leonhard Kaufmann sollen zum Klassenerhalt und zur Etablierung in der zweiten Liga beitragen, in Maxglan wird eifrig an der Tauglichmachung des Stadions gearbeitet, die ersten Heimspiele müssen allerdings in einem Ausweichquartier in Schwanenstadt absolviert werden. Die violette Welt scheint perfekt zu sein, doch hinter den Kulissen braut sich Unheil zusammen. Die Behörden in Schwanenstadt und Maxglan entziehen der Austria - ohne dass es überhaupt zu irgendwelchen Vorkommnissen gekommen wäre - die Spielberechtigung für Risikospiele. Die Heimspiele gegen den LASK bzw. Wacker Innsbruck müssen in den weit entfernten Ausweichquartieren in St. Pölten bzw. am FAC-Platz in Wien Floridsdorf absolviert werden, teuren Platzmieten und hohen Sicherheitskosten stehen fehlende Gastroeinnahmen gegenüber. Da die Austria zudem nicht durchgehend über eine zugelassene Spielstätte verfügt, werden sogar strafweise 6 Punkte von der Bundesliga abgezogen. Der krankheitsbedingte Rückzug von Walter Windischbauer als Austria-Obmann komplettiert das plötzliche Chaos.

Mitten unter der Saison kommt es dann zum Supergau. Das ohnehin äußerst knapp und optimistisch bemessene Budget wird durch zahlreiche unerwartete Baukosten - immer neue Auflagen und Wünsche von Seiten der Bundesliga und der Behörden verteuern den Bau drastisch - gesprengt. In einer eigens einberufenen Mitglieder-Informationsveranstaltung wird das Ausmaß der Außenstände bekannt gemacht, ein Insolvenzverfahren wird unumgänglich als einzig mögliche Option zur Fortführung des Spielbetriebs. Gemäß der Richtlinien der Bundesliga wird die Austria schließlich mit dem Zwangsabstieg bestraft.

Auch der sportliche Leiter Gerhard Stöger und Trainer Jørn Andersen ziehen sich zurück. Deren Agenden werden schließlich von Gerald Baumgartner in Personalunion übernommen und das Frühjahr - den anderen Liga-Teams fair gegenüber - nur mit einem leicht reduzierten Kader ohne die Stars Bukva und Tchoyi zu Ende gespielt.

2016/17

Die Folgesaison in der Regionalliga West entwickelt sich zur schwierigsten seit Wiedergründung: Nahezu der komplette Kader und die sportliche Leitung muss ausgetauscht werden, die Reste des Vorstands arbeiten unermüdlich an der Fortführung des Spielbetriebes und an der Rückzahlung der noch offenen Quoten aus dem Sanierungsverfahren. Sportlich folgt einem akzeptablen ersten Drittel eine ab Oktober dauernde sieglose Serie. Ab der 13. Runde kann die Austria kein einziges Spiel mehr gewinnen und wird von Runde zu Runde nach hinten durchgereicht, ehe man sich am Saisonende nur mit einem Punkt vor dem Letztplatzierten auf einem Abstiegsplatz wiederfindet. Doch nicht nur sportlich gibt es Negativschlagzeilen, praktisch jede Woche erschüttert ein weiteres finanzielles Detail die Anhängerschaft in ihrer Basis. Jene Anhängerschaft ist es aber auch, welche sich erneut opfert und mit finanziellen Mitteln aus eigener Tasche abermals zum Retter der Austria wird.

2017/18

Angekommen in der vierten Liga läuft im Hintergrund die Sanierung des Vereins unter Aufarbeitung der Vergangenheit weiter, sportlich kann die Talfahrt vorerst gestoppt werden. Das Ansetzen des Rotstiftes in nahezu allen Bereichen lässt die sportlichen Mittel recht begrenzt, der Kader besteht aus einer Rumpftruppe aus den violett-weißen Routiniers Ernst Öbster, Stefan Ebner und dem Brüderpaar Patrick und Niko Mayer; sowie zahlreichen aufgerückten Nachwuchsspielern, die in Fußstapfen treten müssen, die noch ein bis zwei Nummern zu groß sind. Die erste Saison im eigenen Bundesland wird schließlich in der Tabellenmitte auf Platz Sieben beendet. Zwar kann der kommende Meister SK Bischofshofen in beiden Duellen bezwungen werden, dafür setzt es gegen die Nachzügler viele Punkteverluste.

Mit Claus Salzmann wird schließlich ein neuer Obmann gefunden, der das Austria-Schiff wieder geordnet in Richting Zukunft steuern soll. Mit der Firma "Layenberger" kann in Deutschland ein neuer Sponsor angeworben werden.

Auf die finanzielle Konsolidierung (die letzte Rate im Sanierungsverfahren, die eigentlich erst im Februar 2018 fällig wäre, wird bereits im Dezember 2017 bezahlt) soll nun auch eine sportliche folgen: Schon im Winter wird mit Christian Schaider ein im violetten Lager gut bekannter Mann als neuer sportlicher Leiter und Trainer installiert. Dieser soll für die kommende Saison ein neues, hungriges Team zusammenstellen, das einen Wiederaufstieg in die dritte Leistungsklasse möglich machen kann.

2018/19

Bedingt durch eine Ligareform winken gleich den ersten drei Platzierten in der Salzburger Liga Plätze in der neu geschaffenen Regionalliga Salzburg. Die Austria ergreift die Chance und setzt sich nicht zuletzt dank starker Neuverpflichtungen wie Eyüp Erdogan, Resul Omerovic, Hannes Endletzberger, Lukas Paulik und der Zurückholung von Umberto Gruber hinter dem Liga-Krösus SAK souverän an die zweite Stelle. Nicht weniger als 8 Partien werden mit 4 oder mehr Toren gewonnen. Die Negativschlagzeilen aus dem Finanzsektor verstummen, Restschulden bestehen nur noch an vereinsinterne Darlehensgeber aus dem Vorstand und den Reihen der Fans. Durch ein Husarenstück am Saisonende - er erzielt alle fünf Tore beim 5:0 Sieg gegen den UFC Altenmarkt - kann sich Resul Omerovic zudem die Torjägerkrone sichern.

2019/20

Die Saison 2019/20 wird zu Beginn vom Thema Ligareforum dominiert: Tirol und Vorarlberg sprechen sich gegen eine ganzjährige Regionalliga West mit Salzburg aus, wodurch der Salzburger Fußballverband die Regionalliga West in der bisherigen Form aufkündigt. Die besten zwei Vereine jedes Bundesland sollen sich im Frühjahr den Aufstiegsplatz in die Zweite Liga ausmachen. Zu dieser Liga sind schießlich der SAK 1914 und der FC Pinzgau Saalfelden qualifiziert, sie drücken der Herbstsaison sportlich ihren Stempel auf.

Aber zur neuen "Eliteliga" im Frühjahr kommt es jedoch durch die weltweit alles dominierende COVID-19-Pandemie nicht, der ÖFB bricht im April die Spiele des gesamten Unterhaus-Fußballs ab. Diese Regionalliga West wäre ohnehin sportlich eine Farce, da keiner der sechs Vereine um eine Zulassung für die Bundesliga ansucht.

Die Austria kämpft im Herbst mit eigener Abschlußschwäche und lässt einige Punkte vor dem gegnerischen Tor liegen. Erreicht wird lediglich der etwas enttäuschende achte Platz (von 10), ein Ergebnis das glücklicherweise durch den Abbruch nicht gewertet wird. Bezeichnend für die Abschlussschwäche: "Resko" Omerovic - mit 27 Toren in der Vorsaison überlegener interner Schützenkönig - trifft lediglich einmal ins Schwarze.

2020/21

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