Frantisek Fadrhonc: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. František Fadrhonc ist als Trainer der Austria in den späten 40ern bekannt. Ein genaues Tätigkeitsdatum kann nicht genannt werden, u.a. wird er in einer Quelle im Jahr 1946 als Trainer genannt, was allerdings aufgrund der erst im Jahr 1948 berichteten Flucht nach Österreich angezweifelt werden darf. Zudem bestritt er im Sommer 1949 auch ein Testspiel für die Austria, vermutlich aushilfsweise. Die Trainertätigkeit spielte zu jener Zeit eher eine untergeordnete Rolle, diese Position hatte bei weitem nicht den heutigen Stellenwert, zumal die Trainer damals bei der Austria auch nicht aufstellungsverantwortlich waren, dies war Aufgabenbereich der "Selektionäre", zumeist in Gestalt von Obmann [[Karl Sachs]] oder Sektionsleiter [[Max Breitenfelder]].
Dr. František Fadrhonc ist als Trainer der Austria in den späten 40ern bekannt. Ein genaues Tätigkeitsdatum kann nicht genannt werden, u.a. wird er in einer Quelle im Jahr 1946 als Trainer genannt, was allerdings aufgrund der erst im Jahr 1948 berichteten Flucht nach Österreich angezweifelt werden darf. Zudem bestritt er im Sommer 1949 auch ein Testspiel für die Austria, vermutlich aushilfsweise. Die Trainertätigkeit spielte zu jener Zeit eher eine untergeordnete Rolle, diese Position hatte bei weitem nicht den heutigen Stellenwert, zumal die Trainer damals bei der Austria auch nicht aufstellungsverantwortlich waren, dies war Aufgabenbereich der "Selektionäre", zumeist in Gestalt von Obmann [[Karl Sachs]] oder Sektionsleiter [[Max Breitenfelder]].


Fadrhonc (in Salzburger Quellen fand aus unbekannten Gründen, eventuell ein Aliasname um unerkannt zu bleiben oder ein Spitzname, der Vorname "Jiri" Einzug), flüchtete nach dem zweiten Weltkrieg nach der Machtergreifung der Kommunisten in Prag, welche im Frühjahr 1948 stattfand nach Österreich und strandete wie zehntausende andere Flüchtlinge und Vertriebene aus dieser Zeit in Salzburg. Seine Frau Vera, die mehrsprachig war, fand als Dolmetscherin bei einer Flüchtlingsorganisation Anstellung, František dürfte in ebenjenem Zeitraum als Trainer bei der Austria tätig geworden sein.
Fadrhonc (in Salzburger Quellen fand aus unbekannten Gründen - eventuell ein Aliasname um unerkannt zu bleiben oder ein Spitzname - der Vorname "Jiri" Einzug) flüchtete nach dem zweiten Weltkrieg nach der Machtergreifung der Kommunisten in Prag, welche im Frühjahr 1948 stattfand, nach Österreich und strandete wie zehntausende andere Flüchtlinge und Vertriebene aus dieser Zeit in Salzburg. Seine Frau Vera, die mehrsprachig war, fand als Dolmetscherin bei einer Flüchtlingsorganisation Anstellung, František dürfte in ebenjenem Zeitraum als Trainer bei der Austria tätig geworden sein.


Über den Kontaktmann Karel Lotsy, dem Vorsitzenden des niederländischen Fußballverbands KNVB, welcher Fadrhonc seit dem Länderspiel Tschochoslowakei gegen Österreich am 05.10.1947 in Prag bekannt ist, kommt das Ehepaar Fadrhonc 1949 nach Tilburg wo František als Trainer tätig wird. In den Niederlanden wird er mit Willem II Niederländischer Meister 1952 und 1955, von 1970-73 "Bondscoach" sowie 1974 Vizeweltmeister als Co-Trainer der Niederländischen Nationalmannschaft.
Über den Kontaktmann Karel Lotsy, dem Vorsitzenden des niederländischen Fußballverbands KNVB, welcher Fadrhonc seit dem Länderspiel Tschochoslowakei gegen Österreich am 05.10.1947 in Prag bekannt ist, kommt das Ehepaar Fadrhonc 1949 nach Tilburg wo František als Trainer tätig wird. In den Niederlanden wird er mit Willem II Niederländischer Meister 1952 und 1955, von 1970-73 "Bondscoach" sowie 1974 Vizeweltmeister als Co-Trainer der Niederländischen Nationalmannschaft.

Aktuelle Version vom 1. Februar 2021, 18:48 Uhr

František Fadrhonc

Nationalität: vermutlich Österreich-Ungarn, dann Tschechoslowakei, ab 1966: Niederlande

Geboren am: 18.12.1914 in Neuenburg an der Elbe (damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien)

Gestorben am: 09.10.1981 in Nikosia (CYP)

Dr. František Fadrhonc ist als Trainer der Austria in den späten 40ern bekannt. Ein genaues Tätigkeitsdatum kann nicht genannt werden, u.a. wird er in einer Quelle im Jahr 1946 als Trainer genannt, was allerdings aufgrund der erst im Jahr 1948 berichteten Flucht nach Österreich angezweifelt werden darf. Zudem bestritt er im Sommer 1949 auch ein Testspiel für die Austria, vermutlich aushilfsweise. Die Trainertätigkeit spielte zu jener Zeit eher eine untergeordnete Rolle, diese Position hatte bei weitem nicht den heutigen Stellenwert, zumal die Trainer damals bei der Austria auch nicht aufstellungsverantwortlich waren, dies war Aufgabenbereich der "Selektionäre", zumeist in Gestalt von Obmann Karl Sachs oder Sektionsleiter Max Breitenfelder.

Fadrhonc (in Salzburger Quellen fand aus unbekannten Gründen - eventuell ein Aliasname um unerkannt zu bleiben oder ein Spitzname - der Vorname "Jiri" Einzug) flüchtete nach dem zweiten Weltkrieg nach der Machtergreifung der Kommunisten in Prag, welche im Frühjahr 1948 stattfand, nach Österreich und strandete wie zehntausende andere Flüchtlinge und Vertriebene aus dieser Zeit in Salzburg. Seine Frau Vera, die mehrsprachig war, fand als Dolmetscherin bei einer Flüchtlingsorganisation Anstellung, František dürfte in ebenjenem Zeitraum als Trainer bei der Austria tätig geworden sein.

Über den Kontaktmann Karel Lotsy, dem Vorsitzenden des niederländischen Fußballverbands KNVB, welcher Fadrhonc seit dem Länderspiel Tschochoslowakei gegen Österreich am 05.10.1947 in Prag bekannt ist, kommt das Ehepaar Fadrhonc 1949 nach Tilburg wo František als Trainer tätig wird. In den Niederlanden wird er mit Willem II Niederländischer Meister 1952 und 1955, von 1970-73 "Bondscoach" sowie 1974 Vizeweltmeister als Co-Trainer der Niederländischen Nationalmannschaft.

František Fadrhonc verstarb 1981 auf Zypern.

Stationen

  • um ca. 1948/49: Austria Salzburg
  • 1949–1956: Willem II Tilburg
  • 1956–1962: SC Enschede
  • 1962–1970: Go Ahead Eagles Deventer
  • 1970–1973: Niederländische Nationalmannschaft
  • 1974 Niederländische Nationalmannschaft (Co-Trainer)
  • 1974–1977: AEK Athen
  • 1978–1979: Panachaiki Patras
  • 1980–1981: AEK Athen (Co-Trainer)
  • 1981: Keravnos Nikosia

Quellen

  • de Sportwereld 73-74, Over materieel en immaterieel erfgoed in Tilburg FRANTIŠEK FADRHONC: TRAINER, COACH EN PEDAGOOG, Thijs Kemmeren