Frenk Schinkels

Aus Austria Salzburg Archiv
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Frenk "Frenkie" Schinkels (* 9. Januar 1963 in Rotterdam) ist ein Fußballtrainer und ehemaliger niederländischer und österreichischer Fußballspieler.


Karriere als Fußballspieler

Start in den Niederlanden

Frenk Schinkels durchlebte seine fußballerische Ausbildung in den Niederlanden, wo er als 8-jähriger bei Feyenoord Rotterdam begann und als 16-jähriger bereits seinen ersten Vertrag als Profispieler unterschrieb. Mit seinem damaligen Trainer ging der hochtalentierte Mittelfeldspieler 1979 zum schwedischen Klub Halmstads BK und kehrte zwei Jahre später wieder in die Niederlande zurück. Mit AZ Alkmaar und Excelsior Rotterdam spielte Frenkie in der niederländischen Ehrendivision, bis dem temperamentvollen Kämpfer 1985 bei einem Spiel einmal die Nerven durchgingen und er einen Schiedsrichter insultierte. Schinkels wurde von seinem Verein entlassen und verlor jegliche Motivation am Fußballspielen.

Der Sprung nach Österreich

Hugo Hovenkamp, ehemaliger Legionär bei Wacker Innsbruck, überredete den Fußballprofi zum Weitermachen und bot ihn im Sommer 1985 den Tirolern an. Diese entschieden sich für Hansi Müller als Spielmacher, doch Hovenkamp gab nicht auf und brachte Schinkels schließlich im Herbst 1985 beim damaligen Erstligaverein Salzburger AK 1914 unter, wo der 1,68 m große Mittelfeldspieler sofort sein Können bewies. Der in den Niederlanden sehr unglücklich gewordene Frenkie fand sofort Freunde und blühte regelrecht auf. Frenk Schinkels selbst sagte in einem Interview in der Kronen-Zeitung dazu, dass für ihn in Salzburg ein neues, besseres Leben begonnen habe und er bereits damals in Salzburg überlegt habe, österreichischer Staatsbürger zu werden. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum sich der gebürtige Rotterdamer schließlich in Österreich niedergelassen hat.

Sportlich ging es für Schinkels in den Jahren danach jedenfalls aufwärts. Vom SAK 1914 wechselte er zum Wiener Sport-Club und ein Jahr später zur Wiener Austria. Mit den Veilchen wurde er 1987/88 Vizemeister hinter Rapid und kam in 36 Erstligaspielen auf 31 Einsätze. Im Juli 1987 nahm Frenkie Schinkels dann endgültig die österreichische Staatsbürgerschaft an und feierte bereits am 28. Juli 1987 bei einem Testspiel gegen eine bayerische Auswahl sein Debüt im österreichischen Olympiateam. Der damalige Teamchef der Nationalmannschaft, Branko Elsner, bekundete Interesse am neuen Mittelfeldmotor der Austria und konnte sich den ehemaligen Holländer als Verstärkung im österreichischen Team vorstellen. In der Folgesaison kam Schinkels unter dem neuen Trainer August Starek jedoch nur noch auf drei Einsätze in der Bundesliga und die Hoffnungen auf ein Debüt im Nationalteam zerschlugen sich mit der Bestellung von Josef Hickersberger zum neuen Nationalcoach. Im Herbst 1988 wechselte Frenk Schinkels für zwei Spiele zum SV Spittal/Drau und unterschrieb dann im Frühjahr 1989 beim SK VOEST Linz.

Nationalmannschaft

1991 ging Frenk Schinkels zum VSE St. Pölten und wuchs dort endgültig zu einem Führungs- und Spitzenspieler in der österreichischen Bundesliga heran. Am 25. März 1992 erfüllte sich für ihn ein langgehegter Wunsch: Unter Trainer Dietmar Constantini debütierte er beim Länderspiel gegen Ungarn in Budapest für sein neues Heimatland. Insgesamt absolvierte Frenkie von 1992 bis 1993 sechs Länderspiele für die österreichische Nationalmannschaft. Seinen sportlichen Höhepunkt im Team markierte er am 27. Mai 1992 bei der knappen 2:3-Niederlage der Österreicher in Sittard-Geleen gegen die Niederlande, als er in der 89. Minute mit einem herrlichen Kopftor ausgerechnet gegen seine ehemaligen Landsleute den Anschlusstreffer erzielte. Die weiteren Torschützen waren damals übrigens Frank Rijkaard, Ruud Gullit, Dennis Bergkamp und Toni Polster. Sein letztes Spiel für Österreich absolvierte Schinkels am 27. März 1993 bei der knappen Niederlage gegen Frankreich in Wien.

1992/93 wurde Schinkels mit dem SV Austria Salzburg österreichischer Vizemeister, kehrte jedoch 1994 kurzfristig wieder zum VSE St. Pölten zurück. Im Sommer 1994 erhielt er nochmals einen leistungsbezogenen Vertrag bei der Wiener Austria, kam unter Trainer Egon Coordes aber zu keinem einzigen Meisterschaftseinsatz. Zwischen Schinkels und dem deutschen Coach schien die „Chemie“ von Anfang an nicht zu passen, der Spieler fühlte sich vom Trainer benachteiligt und äußerte dies auch öffentlich in einem Interview. Damit war seine zweite Karriere bei den Wiener Violetten auch schon wieder beendet. 1995 wechselte er schließlich zum SV Gerasdorf in die 2. Division, wo er auch seine Karriere als Profifußballer beendete.

Schinkels Austria Zeit

Frenkie Schinkels spielte im Herbst der Saison 1992/93 noch für den Ligakonkurrenten der Austria, dem VSE St. Pölten. Sein erstes Spiel für die Austria war am 13.03.1993 in Runde 23 gegen Austria Wien. Seinen Abschied feierte er mit einer Einwechslung am 22. Mai in Runde 32 - ebenfalls gegen die Wiener, die mit ihrem Sieg den Salzburgern noch den Titel entreissen konnten. In der folgenden Saison kehrte er wieder nach St. Pölten zurück.

Karriere als Trainer

Erfolgreiche Lehrjahre in den unteren Klassen

Nach Beendigung seiner aktiven Karriere entschied sich Frenk Schinkels, dem Fußball treu zu bleiben, und erwarb mit der UEFA-Profi-Lizenz die höchste Trainer-Ausbildung im Fußballgeschäft. Eine zeitlang fungierte er noch als Spielertrainer beim 2.klassigen SC Stattersdorf, bevor er 1995 seine erste reine Trainerstelle beim Kremser SC annahm. Obwohl er den Verein zum Meistertitel der Niederösterreichischen Landesliga führte, wurde er am Ende der Saison nach einem Streit mit dem Präsidenten Herbert Steininger entlassen. Anschließend trainierte er wiederum als Spielertrainer den Verein FC Sturm 19 St. Pölten, mit dem er in der Spielsaison 1996/97 überlegen den Meistertitel der 2. Landesliga West gewann und damit in die 1. Landesliga aufstieg und sich dort bis zu seinem ausscheiden 1998 etablierte. Später folgten in der Regionalliga Ost der ASK Kottingbrunn (2000/2001) und ab 2002 der SKN St. Pölten (4ter Platz 2004 und Cup Viertelfinale nach Siegen über Wörgl, SW Bregenz und Austria Salzburg(5:1)). Schinkels machte sich als Fußball-Experte beim TV-Sender Premiere einen Namen und fungierte als Veranstalter des St. Pöltner Fußballcamps für Spieler und Torhüter.

Vom Chefscout zum Meistertrainer

Im Dezember 2004 wurde Schinkels von Frank Stronach als Chefscout zur Wiener Austria geholt. Am 6. Mai 2005 folgte er als Trainer dem entlassenen Betreuerduo Günter Kronsteiner und Lars Søndergaard nach. Vorerst teilte er sich seine Aufgaben mit dem ebenfalls neu bestellten Teammanager Peter Stöger. Vier Wochen nach seiner Premiere bei den Violetten feierte der gebürtige Niederländer mit dem Pokalgewinn 2005 seinen ersten Erfolg auf der Betreuerbank. Die Saison 2005/06 begann für Schinkels mit einer kurzen Negativserie der Austria und ersten "Stinkels raus"-Plakaten und -rufen von Seiten der Fans. Nach einem spannenden letzten Meisterschaftsdrittel gewann die von ihm trainierte Austria am 6. Mai 2006 ihren 23. österreichischen Meistertitel mit einem 2:1 Erfolg über Wacker Tirol bei gleichzeitiger Niederlage vom FC Salzburg gegen den FC Pasching. Für Schinkels ist dies der erste Meistertitel und sein bisher größter Erfolg in seiner noch kurzen Trainerlaufbahn.

Nach dem Totalabverkauf der Meistermannschaft und dem dadurch verursachten schlechtesten Start eines Meisters in der Bundesligageschichte wurde Schinkels am 23. Oktober 2006 gemeinsam mit Sportdirektor Peter Stöger beurlaubt.

Schinkels fungierte daraufhin wieder, wie schon vor seinem Engagement bei der Wiener Austria, als Experte beim TV-Sender Premiere. Am 07. November 2006 wurde er in den Aufsichtsrat des SKN St. Pölten kooptiert und ist dort Berater des Vorstandes. Am 22. Mai 2007 übernahm Schinkels den Trainer-Job bei Regionalliga-Klub 1. FC Vöcklabruck, um dort noch den Aufstieg in die Erste Liga zu bewerkstelligen. Im November 2007 kam er als neuer Trainer beim Wacker Innsbruck ins Gespräch, landete jedoch im Jänner 2008 bei der neuformierten Austria in Kärnten, wo er den erfolgslosen Walter Schachner ersetzte.

Stationen

Als Spieler

Stammverein: Feyenoord Rotterdam

Als Trainer

  • SC Stattersdorf
  • SC Harland (1995; 2. Klasse Traisental)
  • FC Sturm 19 St. Pölten (1995-1998; Meister 2. Landesliga West)
  • Kremser SC (Meister der Landesliga Niederösterreich 2001)
  • ASK Kottingbrunn (2002)
  • SKN St. Pölten (bis Herbst 2004)
  • Austria Wien (bis Herbst 2006)
  • 1. FC Vöcklabruck (ab Mai 2007)
  • Austria Kärnten (01/2008 bis 11/2009)
  • Vienna (04/2010 bis 09/2010)

Erfolge

Als Spieler

  • 1 x Österreichischer Vizemeister: 1993 (SV Austria Salzburg)

Als Trainer

Privatleben

Frenk Schinkels ist in zweiter Ehe mit seiner Frau Romana (* 19. August 1968) verheiratet. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn namens Romario (* 26. September 1996). Aus seiner ersten Ehe mit seiner Frau Esther, die er seit seinen Jugendtagen in den Niederlanden kannte, hat er vier Mädchen namens Romy (* 11. Mai 1987), Samantha (* 26. April 1990) und die Zwillinge Sabrina und Kimberly (* 10. Oktober 1991). Esther war seine große Jugendliebe und zog mit ihm 1985 nach Österreich. Nach der Geburt ihrer ersten gemeinsamen Tochter Romy führte er sie 1987 vor den Traualtar. 1993 kam Esther Schinkels bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Der obige Artikel basiert auf einem ebenfalls unter der GNU FDL basierenden Artikel von http://de.wikipedia.org (Stand 08.11.2007) und wurde von folgenden Personen erstellt: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frenk_Schinkels&action=history