10.03.1950 Generalversammlung

Aus Austria Salzburg Archiv
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Aus der Generalversammlung abgehalten am 10. März 1950 im Grossgasthaus Sternbräu sind nachstehende Berichte des Sektionsleiters und des Jugendleiters bekannt. Diese sind im Original aus den Aufzeichnungen übernommen, lediglich Spielernamen wurden ggf. berichtigt.

Bericht des Sektionsleiters

Wieder liegt ein Jahr intensivster sportlicher Arbeit hinter uns. Wenn wir zurückblickend eine kurze Bilanz über die Ereignisse des Jahres 1949 ziehen, so können wir mit Genugtuung feststellen, dass es für unsere Sektion ein sehr erfolgreiches Jahr war.

Über das ganze Jahr erstreckte sich das Sportgeschehen. Bereits im Jänner wurden die Akteure auf den Plan gerufen und erst am 31. Dezember der Spielbetrieb eingestellt. Neben der reinen sportlichen Betätigung war das Hauptaugenmerk dem Ausbau der Sektion gewidmet. Aus einer Unzahl von Akteuren wurde der Spreu vom Weizen geschieden und eine an Zahl zwar wesentlich geringere, doch in Punkto Kameradschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl umso stärkere Schar zusammengestellt, die Garanten für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Fussballsportes innerhalb unseres Vereines sind.

Rein sportlich war das Jahr 1949 das erfolgreichste der Nachkriegszeit. Sonntag für Sonntag, sofern es die Gunst des Wetters zuliess, waren 4 - 6 Mannschaften aktiv.

Naturgemäss ist natürlich die erste Mannschaft, das Aushängeschild der Sektion, mit 39 Spielen am stärksten vertreten. Von diesen 39 Spielen wurden 23 gewonnen, 4 endeten unentschieden und nur 12 mit einer Niederlage. Vergleicht man die beiden Halbjahre, so könnte man leicht zu der Ansicht kommen, dass die Entwicklung und der sportliche Erfolg im 2. Halbjahr weit schlechter waren als im ersten. 14 Siegen, 2 Unentschieden und nur 3 Niederlagen vom Jänner bis Juni stehen 9 Siege, 2 Unentschieden und 9 Niederlagen vom Juli bis Dezember gegenüber. Betrachtet man diese Bilanz allerdings näher so sieht man, dass das nur darauf zurückzuführen ist, dass im 2. Halbjahr mit 2 Ausnahmen nur gegen Spitzenvereine unseres Landes und der Nachbarländer gespielt wurde, während in der ersten Hälfte die Gegner in der Mehrzahl wesentlich schwächer waren. 126 geschossenen Toren stehen 80 erhaltene gegenüber.

Durch das hervorragende Abschneiden der Elf im Frühjahr gelang es uns, in der Landesmeisterschaft 1948/49 den 3. Tabellenplatz zu belegen und uns somit für die Teilnahme an der im Spieljahr 1949/50 zur Austragung gelangenden gemeinsamen Liga Salzburg-Kärnten zu qualifizieren. Wir können nach dem 1. Durchgang dieses Bewerbes feststellen, dass die Teilnahme sportlich von grösstem Nutzen war, denn die Mannschaft hat dadurch wesentlich an Härte und Spielerfahrung gewonnen.

In den 39 Spielen des Jahres 1949 wurden insgesamt 29 Spieler verwendet, davon 8 nur je einmal. Alfred L u r i t z h o f e r , trotz seiner Jugend eine der Hauptstützen der Mannschaft, hat als Einziger in allen Spielen mitgewirkt. In Anerkennung seines besonderen vorbildlichen Einsatzes danke ich ihm hiemit und überreiche ihm ein Diplom. Nur einmal weniger, nämlich 38 Mal, wirkte Dannerberger Martin, der Jüngste der Mannschaft, mit. Einmal war er beruflich verhindert. Franz Feldinger, von nun an Kapitän der Mannschaft, trug 37 Mal das violette Trikot. Krankheit und Nominierung in die Landesauswahl liessen ihn 2 Mal fehlen. Auch diesen beiden Spielern danke ich für ihren vorbildlichen Einsatz. Hermann Hochleitner (35), Hans Hager (31), Karl Kastler (30), Karl Scherbaum, Josef Schwanzer (29), Felix Dannerberger (27), Rudolf Rida (23), Ernst Rauscher (22), Rudolf Krammer (17), Walter Fischer (14), Alfred Hartlieb (12), Wilhelm Volkmann (10), Anton Fischer, Walter Bischof (8), Herbst (5), Karch (3), Josef Grambichler, Pavlitschka (2), Alfred Maier, Johann Schandl, Steinbach, Wilhelm Rieder, Obran, Karl Greimel, Kastner, Frantisek Fadrhonc (1) waren die weiteren Mitwirkenden dieses Jahres.

Schützenkönig 1949 wurde D a n n e r b e r g e r Martin, der insgesamt 33 Tore erzielte. Nur einen Volltreffer weniger erzielte Hochleitner, nämlich 32, während die restlichen Treffer Kastler (21), Feldinger (8), Bischof (8), Dannerberger Felix (6), Rida (6), Scherbaum (2), Fischer Walter (2), Luritzhofer (1), Volkmann (1) und Karch (1) schossen. 4 Tore fügten sich unsere Gegner selbst zu, wofür sich unsere Fullbacks Luritzhofer mit 2 und Schwanzer mit einem Eigentor erkenntlich zeigten.

Besonders erwähnenswert ist, dass es unserer Mannschaft als einziger gelang, aus Kärnten mit einem Meisterschaftssieg nach Hause zu kehren, obwohl wir gerade zu diesem Spiel nicht komplett antreten konnten. Es zeigte sich aber, dass Einsatz und Mannschaftsgeist die Leistung wesentlich steigern können.

Eine 10-tägige Fahrt ins Ländle und in die Schweiz brachte unseren Spielern frohe Urlaubstage im Kameradenkreis, die bestimmt jeder Teilnehmer in steter Erinnerung bleiben werden.

Für die Qualität unserer Mannschaft spricht auch die Verwendung von 5 Spielern bei den Länderkämpfen dieses Jahres, wobei Feldinger und Hochleitner alle 5 Spiele mitmachten; Kastler 2, Krammer und Rida je einmal. Kastler schoss in diesen Spielen auch 2 Tore.

Im Junioren-, bzw. B-Team wirkten ausserdem noch Luritzhofer, Hager und Dannerberger Martin je 2 Mal, sowie Bischof 1 Mal mit. Dannerberger Martin (3) und Bischof (1) trugen sich dabei in die Torschützenliste ein.

Von unserer Mannschaft wirkten somit 9 Spieler, also fast alle, in Repräsentativkämpfen mit.

Ausserdem wurden am 1. Mai 6 Spieler in die Landes-ASKÖ-Auswahl berufen, nämlich Schwanzer, Luritzhofer, Scherbaum, Feldinger, Hochleitner und Kastler.

Wie wichtig es gerade für die Teilnehmer an der Salzburg-Kärntner-Liga ist, auf eine gute Reserve zu achten, haben die Spiele bewiesen. Mit elf Spielern kann das Auslangen in so einem Bewerb heute nicht mehr gefunden werden. Wenn aber Ersatzleute zur Verfügung stehen sollen, die leistungsmässig nicht aus dem Rahmen fallen, dann muss diesen Leuten immer wieder Gelegenheit gegeben werden, sich im fussballerischen Können zu vervollkommnen. Dies kann nur durch intensive Training und laufenden Wettspielverkehr erreicht werden. Im Berichtsjahr wurde der Reservemannschaft noch viel zu wenig Augenmerk geschenkt. Es wird also eine vordringliche Pflicht der Sektionsleitung sein, hier Wandel zu schaffen und ich hoffe, dass dies in kürzestester Zeit möglich sein wird.

Wenn unsere 2. Mannschaft trotzdem überlegener Meister ihrer Klasse wurde, so bestätigt dies nur die vorhandenen Qualitäten der Akteure.

18 Spiele wurden hier ausgetragen, davon 10 gewonnen, 5 endeten unentschieden und nur 3 wurden verloren, wobei von diesen noch 2 zu unseren Gunsten strafverifiziert wurden, da sich die Gegner mit unberechtigten Spielern verstärkt hatten. 68:38 (71:35) lautet das Torverhältnis.

Sektionsleiter Breitenfelder, der, wenn Not am Mann war in die Presche sprang, und Bischof führen mit je 11 erzielten Volltreffern die Schützenliste an, ihnen folgen Steinbach (7), Greiml (6), Dannerberger Felix (6), Dietmann (3), Fischer A. (3), Fischer W. (2), Maier Alfred (2), Epp (1), Herzog (1), Grambichler (1) und Hartlieb (1).

Am spielfreudigsten zeigte sich hier Josef Grambichler, der nur 1 Mal fehlte und 17 Mal mitspielte, dann kommen Kastner (14), Walter Bischof (11), Alfred Hartlieb, Wilhelm Rieder, Anton Fischer (10), Walter Fischer, Aistleitner (9), Rudolf Krammer, Wendlinger (8), Karl Greimel (7), Ernst Rauscher, Reischl, Karch, Steinbach (6), Georg Dietmann, Felix Dannerberger, Max Breitenfelder (5), Hemetsberger, Johann Schandl, Alfred Maier, Strobl (4), Friedrich Herzog, Fritz Herbst (3), Plainer, Ernst Manhartseder, Vierthaler, Plötzeneder (2), H. Ackerl, Epp, Franz Manhartseder, Winzer, August Leeb, Karl Andorfer, Karl Scherbaum, Alfred Luritzhofer, Schabus (1).

Ausser diesen Mannschaften waren noch die Jugend- und Schülermannschaften sehr erfolgreich tätig, deren Bericht jedoch der Jugendleiter bringt.

Nicht unerwähnt sollen die "Alten Herren" bleiben, die sich heuer alle wieder unter der Leitung des Obmannes Sachs zusammengefunden haben und schöne Erfolge erzielten, vor allem einen Bomben 7:0-Sieg über den alten Erbfeind S.A.K 14.

Auch die Mannschaft von Olympia, die zu unserer Sektion zählt, war heuer sehr rührig und auch erfolgreich.

Zusammenfassend kann man ruhig sagen, dass die Fussballsektion weitaus die aktivste Sektion in diesem Jahre war. Ich danke der Vereinsleitung und den Spielern für das mir entgegengebrachte Vertrauen und meinen Mitarbeitern vor allem Sektions-Kassier Zischek, für die tatkräftige Unterstützung.

Durch den persönlichen Einsatz unseres Obmannes, Herrn Karl Sachs, gelang es uns, für die kommende Saison die Mannschaft aufzufrischen. War das Jahr 1949 ein Jahr des Aufbaues, so soll das Jahr 1950 das Jahr der Auslese sein, das Jahr der Härte, Schnelligkeit und Kameradschaft. Hart gegen sich selbst, Kamerad und Freund den anderen - Austrianer immerdar ist die Parole 1950!

M. Breitenfelder, Sektionsleiter

Bericht der Fußball-Jugendabteilung

Ein kurzer Rückblick auf das Jahr 1949 ergibt folgendes Gesamtbild über die Tätigkeit unseres Fußball-Nachwuchses.

Mit der Jugend wurden 26 Spiele ausgetragen. Nicht weniger als 23 wurden gewonnen, eines endete unentschieden und nur 2 Spiele gingen verloren. Torverhältnis 131:33 (!) zu unseren Gunsten. - Die Schülermannschaft absolvierte 21 Spiele; 14 endeten mit einem Sieg unserer Farben, 7 wurden verloren. Torverhältnis 77:47 zu unseren Gunsten.

Mit beiden Mannschaften gelang es uns bis ins Cup-Finale vorzustoßen und die Salzburger Landesmeisterschaft zu gewinnen. Als Anerkennung hierfür erhielten wir vom Salzburger Fußballverband für Schüler und Jugend je eine Garnitur Dressen und wurden von diesem anläßlich des Länderspieltreffens der Junioren Salzburg-Vorarlberg mit der Jugendmannschaft zu einem Propagandaspiel nach Saalfelden eingeladen, das 5:1 für uns endete und großen Anklang bei den Zuschauern fand.

Außerdem gelang es unserer Jugend im Rahmen des 1. Mai-Sportfestes dem vom ASKÖ gestifteten Fußball zu gewinnen.

Weitere Höhepunkte der sportlichen Erfolge unseres Nachwuchses stellen die Ergebnisse gegen auswärtige Gegner dar. V.S.V. mußte mit 3:1 die Segel streichen und der oberbayrische Jugend-Meister und 2. in der süddeutschen Jugendmeisterschaft, F.C. Bajuwaren, wurde sogar in München 4:1 geschlagen. Dies beweist, daß sich unser Nachwuchs auch mit so mancher Jugend des Auslandes messen kann.

Der Plan, unserer Jugend erhöhte Vergleichsmöglichkeiten über den österreichischen Rahmen hinaus zu bieten, soll unsere schönste Aufgabe für 19950 sein. Die Vorbereitungsarbeiten für die Jugend-Auslands-Tournee, die bis Nizza führen wird, sind in vollem Gange und bis jetzt gut gediehen.

Habermüller, Jugendleiter

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