Karl Schobersberger: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Austria Salzburg Archiv
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(8 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Karl "Schoberl" Schobesberger''' †, oft auch als [[Karl Schobersberger]] (mit "r" gelistet)
'''Karl "Schoberl" Schobersberger''' †


Nationalität: Österreich
Nationalität: Österreich
Zeile 5: Zeile 5:
Position: Angriff
Position: Angriff


Geboren am: vermutlich 1912
Geboren am: 17.11.1912 in Schrems (Niederösterreich)


Gestorben am: unbekannt, vermißt seit 1945
Gestorben am: unbekannt, vermißt seit 1945


Schoberl war Mitglied der legendären ersten Austria Mannschaft von [[Saison 1933/34|1933]] und zumeist torgefährlichster Spieler seines Teams. Er wurde als Schobesberger I bezeichnet, da zur selben Zeit sein Bruder Willy Schobesberger (II, *1917) beim SAK tätig war. Beiden waren im erweiterten 22 Mann Trainingskader für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, kamen aber beide dort nicht zum Einsatz.
Karl Schobersberger wurde in Schrems in Niederösterreich geboren und verzog mit seinen Eltern, Karl und Anna, nach Salzburg. Schoberl, der zuvor bei der Salzburger Hertha tätig war, war Mitglied der legendären ersten Austria Mannschaft von [[Saison 1933/34|1933]] und zumeist torgefährlichster Spieler seines Teams. Er wurde als Schobersberger I bezeichnet, da zur selben Zeit sein Bruder Willy Schobersberger (II, *1917 - 1975) beim SAK tätig war. Beiden waren im erweiterten 22 Mann Trainingskader für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, kamen aber dort nicht zum Einsatz.


Karl Schobesberger gehört nach bisherigem Sachstand wohl zu den Rekordtorschützen der Austria, bisher sind knapp über 180 Tore (inklusive Testspiel) bekannt, aufgrund fehlender Quellen können über 200 Tore angenommen werden. Diese Marke haben vermutlich sonst nur [[Karl Kodat]] und [[Martin Dannerberger]] annäherend erreicht oder übertroffen.
Karl Schobersberger gehört nach bisherigem Sachstand wohl zu den Rekordtorschützen der Austria, bisher sind knapp über 180 Tore (inklusive Testspiele) bekannt, aufgrund fehlender Quellen können über 200 Tore angenommen werden. Diese Marke haben nur [[Karl Kodat]], [[Bruno Fleck]] und vermutlich auch [[Martin Dannerberger]] erreicht oder übertroffen.


Nach dem Krieg wurde er in Norwegen vermißt und ist nicht mehr zurückgekehrt. In einer der ersten Ausgaben der Salzburger Nachrichten wird im Zusammenhang mit Berichten über die Wiederaufnahme des Spielbetriebes bei der Austria gemeldet, daß Karl Schobesberger sich noch in Norwegen in Kriegsgefangenschaft befindet. Als Dienstgrad wird neben Leutnant auch Unteroffizier geführt, zudem dürfte er mit zumindest einem der Schwanzer Brüder bei einer der Heimat-Kraftfahrparktruppen eingesetzt worden sein, was oftmalige Einsätze für die Austria bzw. die FG Salzburg auch während des Krieges möglich gemacht hat.
===Verbleib===
Nach dem Krieg wurde er damaligen Zeitungsberichten zufolge als in Norwegen vermißt gemeldet und ist nicht mehr zurückgekehrt. In einer der ersten Ausgaben der Salzburger Nachrichten wird im Zusammenhang mit Berichten über die Wiederaufnahme des Spielbetriebes bei der Austria gemeldet, daß Karl Schobersberger sich noch in Norwegen in Kriegsgefangenschaft befindet. Als Dienstgrad wird neben Leutnant auch Unteroffizier geführt, zudem dürfte er mit zumindest einem der Schwanzer Brüder bei einer der Heimat-Kraftfahrparktruppen eingesetzt worden sein, was oftmalige Einsätze für die Austria bzw. die FG Salzburg auch während des Krieges möglich gemacht hat.


Eine Feldpostnummer, 41557 D, für einen Hauptfeldwebel Karl Schobersberger aus Salzburg ist bekannt, welche dem Landesschützen-Bataillon 456, 3. Kompanie, gehört. Diese wurde dem Festungs-Bataillon 644 in Norwegen zugeteilt oder als solches umbenannt. Im Sommer 1944 wurde es nach Rußland abgezogen und im Juni 1944 bei Witebsk und ab Oktober 1944 in Ostpreußen eingesetzt. 1945 kämpfte es an der Memel und im Samland.
Anhand weiterer Quellen konnte festgestellt werden, daß Karl Schobersberger um 03/1942 die Feldpostnummer 08423 hatte, die zur Kolonne des Gebirgs-Pionier-Bataillon 91 gehörte, welche als Teil der 6. Gebirgsjägerdivision im Norden eingesetzt war. Die Ersatzgestellung für das Bataillon nahm das Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 82 in Salzburg wahr.


Am 1. April 1944 existiert eine Meldung, wonach einem Hauptfeldwebel Karl Schobersberger (mit "r") aus Salzburg das Kriegsverdienstkreuz verliehen wurde, womöglich diesem? Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. listet einen Karl Schobersberger (mit "r"), geboren am 17.11.1912, ab 1.1.1945 als vermißt im Raum Tilsit / Elchniederung / Heinrichswalde (Slawsk)/ Kuckerneese (Jasnoje). Zudem gibt es am Salzburger Kommunalfriedhof einen Gedenkstein mit der Inschrift für einen seit 1945 vermißten Karl Schobersberger (mit "r"), welcher 1912 geboren wurde.
Am 1. April 1944 existiert eine Meldung, wonach Hauptfeldwebel Karl Schobersberger aus Salzburg das Kriegsverdienstkreuz verliehen wurde.


Sowohl das Adreßbuch der Stadt Salzburg aus 1938 als auch jenes aus 1942 kennt jeweils einen Karl Schobesberger (ohne "R", geboren 1885 in OÖ, Chaffeuer, verh. mit Maria, Getreidegasse 2) und einen Karl Schobersberger (mit "R", Kanzleioberoffizial, verh. mit Anna, Kaigasse 12). Letzterer feierte 1947 sein 40jähriges Hochzeitsjubiläum und kommt daher ebenso wie der andere genannte nicht in Frage.
Eine letzte bekannte Feldpostnummer, 41557 D, für den Hauptfeldwebel Karl Schobersberger aus Salzburg ist zudem bekannt, welche dem Landesschützen-Bataillon 456, 3. Kompanie, gehörte. Dieses wurde dem Festungs-Bataillon 644 in Norwegen zugeteilt oder als solches umbenannt. Im Sommer 1944 wurde es nach Rußland abgezogen und im Juni 1944 bei Witebsk und ab Oktober 1944 in Ostpreußen eingesetzt. 1945 kämpfte es an der Memel und im Samland.
 
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. nennt für Karl Schobersberger das Vermißtendatum ab 1.1.1945 im Raum Tilsit / Elchniederung / Heinrichswalde (Slawsk)/ Kuckerneese (Jasnoje). Diese Ortschaften befinden sich in der russischen Exklave Königsberg (Kaliningrad) am Südufer der Memel, an der Grenze zu Litauen, und decken sich mit dem Einsatzraum des letztbekannten Truppenteils in der Schobersberger diente.
 
Da der Verbleib bzw. das Schicksal bis heute ungeklärt ist, befindet sich am Salzburger Kommunalfriedhof einen Gedenkstein für den seit 1945 vermißten Karl Schobersberger.


{{PAGENAME}} war zudem Mitglied der [[Stammtischrunde Olympia]].
{{PAGENAME}} war zudem Mitglied der [[Stammtischrunde Olympia]].


==Stationen==
==Stationen==
* Hertha Salzburg
* um 04/1931: 1. Salzburger Sportklub 1919
* [[FC Hertha Salzburg]]
* [[FC Hertha Salzburg]]
* Heeressportverein Salzburg (ca 01/1936 - 09/1936)
* Heeressportverein Salzburg (ca 01/1936 - 09/1936)
* Austria Salzburg 1933-1935; ab 09/1936
* Austria Salzburg 1933-1935; ab 09/1936


[[Kategorie:Spieler|Schobesberger, Karl]]
==Quellen==
[[Kategorie:Nekrolog|Schobesberger, Karl]]
* Taufbuch Pfarre Schrems, Signatur 01/11, S. 100/ Nr. 127
 
[[Kategorie:Spieler|Schobersberger, Karl]]
[[Kategorie:Nekrolog|Schobersberger, Karl]]

Aktuelle Version vom 31. März 2021, 13:24 Uhr

Karl "Schoberl" Schobersberger

Nationalität: Österreich

Position: Angriff

Geboren am: 17.11.1912 in Schrems (Niederösterreich)

Gestorben am: unbekannt, vermißt seit 1945

Karl Schobersberger wurde in Schrems in Niederösterreich geboren und verzog mit seinen Eltern, Karl und Anna, nach Salzburg. Schoberl, der zuvor bei der Salzburger Hertha tätig war, war Mitglied der legendären ersten Austria Mannschaft von 1933 und zumeist torgefährlichster Spieler seines Teams. Er wurde als Schobersberger I bezeichnet, da zur selben Zeit sein Bruder Willy Schobersberger (II, *1917 - 1975) beim SAK tätig war. Beiden waren im erweiterten 22 Mann Trainingskader für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, kamen aber dort nicht zum Einsatz.

Karl Schobersberger gehört nach bisherigem Sachstand wohl zu den Rekordtorschützen der Austria, bisher sind knapp über 180 Tore (inklusive Testspiele) bekannt, aufgrund fehlender Quellen können über 200 Tore angenommen werden. Diese Marke haben nur Karl Kodat, Bruno Fleck und vermutlich auch Martin Dannerberger erreicht oder übertroffen.

Verbleib

Nach dem Krieg wurde er damaligen Zeitungsberichten zufolge als in Norwegen vermißt gemeldet und ist nicht mehr zurückgekehrt. In einer der ersten Ausgaben der Salzburger Nachrichten wird im Zusammenhang mit Berichten über die Wiederaufnahme des Spielbetriebes bei der Austria gemeldet, daß Karl Schobersberger sich noch in Norwegen in Kriegsgefangenschaft befindet. Als Dienstgrad wird neben Leutnant auch Unteroffizier geführt, zudem dürfte er mit zumindest einem der Schwanzer Brüder bei einer der Heimat-Kraftfahrparktruppen eingesetzt worden sein, was oftmalige Einsätze für die Austria bzw. die FG Salzburg auch während des Krieges möglich gemacht hat.

Anhand weiterer Quellen konnte festgestellt werden, daß Karl Schobersberger um 03/1942 die Feldpostnummer 08423 hatte, die zur Kolonne des Gebirgs-Pionier-Bataillon 91 gehörte, welche als Teil der 6. Gebirgsjägerdivision im Norden eingesetzt war. Die Ersatzgestellung für das Bataillon nahm das Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 82 in Salzburg wahr.

Am 1. April 1944 existiert eine Meldung, wonach Hauptfeldwebel Karl Schobersberger aus Salzburg das Kriegsverdienstkreuz verliehen wurde.

Eine letzte bekannte Feldpostnummer, 41557 D, für den Hauptfeldwebel Karl Schobersberger aus Salzburg ist zudem bekannt, welche dem Landesschützen-Bataillon 456, 3. Kompanie, gehörte. Dieses wurde dem Festungs-Bataillon 644 in Norwegen zugeteilt oder als solches umbenannt. Im Sommer 1944 wurde es nach Rußland abgezogen und im Juni 1944 bei Witebsk und ab Oktober 1944 in Ostpreußen eingesetzt. 1945 kämpfte es an der Memel und im Samland.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. nennt für Karl Schobersberger das Vermißtendatum ab 1.1.1945 im Raum Tilsit / Elchniederung / Heinrichswalde (Slawsk)/ Kuckerneese (Jasnoje). Diese Ortschaften befinden sich in der russischen Exklave Königsberg (Kaliningrad) am Südufer der Memel, an der Grenze zu Litauen, und decken sich mit dem Einsatzraum des letztbekannten Truppenteils in der Schobersberger diente.

Da der Verbleib bzw. das Schicksal bis heute ungeklärt ist, befindet sich am Salzburger Kommunalfriedhof einen Gedenkstein für den seit 1945 vermißten Karl Schobersberger.

Karl Schobersberger war zudem Mitglied der Stammtischrunde Olympia.

Stationen

  • Hertha Salzburg
  • um 04/1931: 1. Salzburger Sportklub 1919
  • FC Hertha Salzburg
  • Heeressportverein Salzburg (ca 01/1936 - 09/1936)
  • Austria Salzburg 1933-1935; ab 09/1936

Quellen

  • Taufbuch Pfarre Schrems, Signatur 01/11, S. 100/ Nr. 127